1,1 Millionen

Grund für den hohen Preis dürfte der ursprüngliche Besitzer sein. Denn das Stück gehörte einst dem ersten Tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk. Zusammen mit anderen Möbeln entwarf den Sessel der damalige Burgarchitekt Jože Plečnik für das Staatsoberhaupt. Die meisten Möbel aus der sogenannten Masaryk-Wohnung im zweiten Stock der Prager Burg galten mehrere Jahrzehnte als verschwunden, so auch der nun versteigerte Sessel. Der größte Teil ging in den siebziger Jahren verloren, als das Burgeigentum verkauft wurde. Gebote konnten am Sonntag auch für Masaryks Schreibtisch abgegeben werden, der jedoch keinen neuen Eigentümer fand. Plečnik hatte insgesamt drei ähnliche Sessel gestaltet, zwei davon erwarb damals der Staatsbetrieb Klenoty Praha, der bis 1989 den heimischen Juwelenmarkt dominierte, für jeweils 80 Kronen. Auch diese beiden Sitzmöbel wurden unterdessen versteigert. Der Preis lag mit ungefähr 250.000 Kronen (etwa 9.300 Euro) jedoch deutlich niedriger als der für den Sessel des Präsidenten.