Wo der Winter am schönsten ist
Manche mögen’s heiß
Ein paar Bahnen schwimmen, im Whirlpool entspannen, eine Rutschpartie hinlegen und in der Sauna ordentlich schwitzen. Unweit von Prag kann man das alles an einem Ort. Mit einer Fläche von fast zwölf Quadratkilometern ist der Aquapalace Praha an der Autobahn D1 angeblich das größte Erlebnisbad in Mitteleuropa. Und vor allem ein Ausflugsziel für Familien. Ein Wellenbad, ein Piratenschiff und zwölf Wasserrutschen (darunter die mit 250 Metern längste des Landes) begeistern Groß und Klein. Wenn es draußen klirrend kalt ist, wird den Besuchern in mehreren Becken mit Temperaturen von bis zu 31 Grad eingeheizt. An den Wochenenden herrscht in der „Wasserwelt“ meistens Hochbetrieb, unter der Woche geht es gemütlicher zu (wenn gerade keine Ferien sind). Verwöhnen lassen können sich die Gäste im Bereich „Spa & Wellness“. Die 14 Räume der „Saunawelt“ sind vor allem in den Wintermonaten gut ausgelastet. Wer das Restaurant aufsucht, sollte allerdings keine Spitzenküche erwarten. Und der Besuch im Aquapark ist nicht gerade günstig. Ein Erwachsener zahlt für drei Stunden umgerechnet fast 20 Euro. Wer dazu noch in der Sauna schwitzen will, muss noch drei Euro drauflegen. Tageskarten kosten umgerechnet 27 und 30 Euro. Der Eintritt für Kinder und Studenten ist etwas günstiger. (mh)
Eislaufen im Stadtzentrum
Wer sich nach dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt freiwillig aufs Glatteis begeben möchte, hat in Prag viele Möglichkeiten. Die schönste Kulisse bietet die Eislauffläche am Ständetheater. Auf dem Obstmarkt (Ovocný trh) können täglich von 10 bis 22 Uhr Pirouetten gedreht werden. Der Eintritt ist frei, Schlittschuhe zum Ausleihen gibt es für 50 Kronen die Stunde. Ebenfalls im Zentrum, zwischen dem Kloster der Heiligen Agnes und dem Dvořák-Ufer, liegt das Sportgelände Na Františku. Der Eintritt kostet 50 Kronen, dafür ist die Lauffläche mit 40 mal 20 Metern um einiges größer als auf dem Obstmarkt. Etwas abseits liegt die Eisbahn unter dem Fernsehturm in Žižkov. Für die Runden auf dem Eis müssen zwar 100 Kronen bezahlt werden; die entspannte Atmosphäre macht das Gelände jedoch zu einem guten Ausflugsziel für die ganze Familie. An den umliegenden Ständen gibt es Snacks vom Grill und heiße Schokolade. Mit der Eislauffläche auf der Letná-Ebene verabschiedet sich Prag als „Europäische Stadt des Sports“. Täglich von 9 bis 21 Uhr können die Hauptstädter hier unter Beweis stellen, ob sie diesen Titel auch verdienen. Der Eintritt ist frei. (kw)
Ein Hauch von Märchen
Winterzeit ist Teezeit. Wenn es draußen stürmt und schneit, dann wärmt nicht nur ein Glühwein. Eine gesunde Alternative bieten die zahlreichen Teesorten, die in einer „čajovna“ (Teestube) zubereitet werden. Kerzenlicht, orientalische Aromen und Sitzkissen vermitteln mitunter einen märchenhaften Eindruck – so in etwa muss es sich auch in „Tausendundeine Nacht“ anfühlen. Besonders schön ist die Teestube „U Zlatého kohouta“ („Zum Goldenen Hahn“) in der Altstadt. Angefüllt mit allerhand Dosen, Teezubehör und Bildern gibt es in nahezu jeder Ecke etwas zu entdecken. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, kann hier fündig werden. Der Tee kommt überwiegend aus China, Indien, Japan, Taiwan oder Vietnam. Ob Kräuter, Früchte, Gewürze oder Schwarz – auf der Karte ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zu den verschiedenen Aufgüssen berät der Teekoch gern. Selbstgebackene Kuchen und Kekse versüßen den Genuss. (fn)
Falls der Schnee kommt
Auch im Winter sollte man Bewegung nicht vernachlässigen und die wenigen Stunden Tageslicht und Sonne genießen, die die Tage bieten. Dazu empfiehlt sich am Wochenende ein schöner Winterspaziergang durch den Park. Wer dabei Touristen meiden möchte, sollte um den Laurenziberg (Petřín) besser einen großen Bogen machen. Wer mit der U-Bahn bis zur Station Petřiny oder mit der Straßenbahnlinie 22 bis zur Endhaltestelle Vypich fährt, dem bietet der Park Hvězda mit seinen langen Alleen eine der schönsten Gelegenheiten für einen winterlichen Spaziergang. Bei günstigen Schneebedingungen empfiehlt es sich, Langlaufskier mitzunehmen. Loipen gibt es auch andernorts am Stadtrand, zum Beispiel in der Nähe der U-Bahn-Station Háje. (jn)
Richtig lange lesen
Was gibt es an einem kalten Wintertag Schöneres, als zu einem Buch zu greifen? Eine Gelegenheit dazu bieten die vielen öffentlichen Bibliotheken. Dort kann der Besucher in neue Welten eintauchen, in ferne Länder reisen und Abenteuer erleben, ohne die Stadt zu verlassen. Zu den ältesten und schönsten Orten der Stille gehört der barocke Lesesaal der Nationalbibliothek im Klementinum. Von Montag bis Samstag bleibt er bis 22 Uhr geöffnet. Ganz in der Nähe, in der Stadtbibliothek neben dem Neuen Rathaus, kann man unter der Woche bis 20 Uhr lesen. Beide Bibliotheken öffnen um 9 Uhr. In beiden befindet sich außerdem ein Café. Gegenüber dem Nationaltheater hat die Akademie der Wissenschaften ihren Sitz. Auch dort können Besucher werktags zwischen 9 und 19 Uhr in Ruhe lesen und studieren. Die modernste Bibliothek findet man in Prag 6. Die Nationale Technik-Bibliothek hat die längsten Öffnungszeiten. In einem der Lesesäle kann man sogar über Nacht bleiben. Das Café bleibt bis Mitternacht geöffnet. (jn)
Stadtführer in Not
Glückwunsch, Prag 4!