In Kürze

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Abkommen mit Turkmenistan unterzeichnet – Mehr Geld für Mütter gefordert – Lagerplatz Tschechien

23. 3. 2016 - Text: Jan Nechanický

Abkommen mit Turkmenistan unterzeichnet
Vertreter Tschechiens und Turkmenistans haben in der vergangenen Woche in der Hauptstadt Aşgabat ein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet. Auf ihrer Reise nach Turkmenistan wurde die Abgeordnetendelegation, die der Vorsitzende des Unterhauses Jan Hamáček (ČSSD) leitete, von einer Gruppe von Unternehmern begleitet. Das Abkommen soll verhindern, dass Firmen und Personen, die in beiden Staaten Einkünfte erzielen, doppelt besteuert werden. Die Unterzeichnung folgte auf Verhandlungen zwischen Hamáček und dem turkmenischen Außenminister Raşit Meredow. Das Abkommen muss noch vom tschechischen Parlament ratifiziert werden. Zu den Wirtschaftszweigen, die davon profitieren sollen, zählen vor allem Energiewirtschaft, Pharmaindustrie, Bauwesen und Maschinenbau. Auch der Tourismus soll angekurbelt werden. Organisationen wie Human Rights Watch oder Amnesty International kritisieren Turkmenistan wegen erheblicher Verstöße gegen die Menschenrechte.

Mehr Geld für Mütter gefordert
Gut verdienende Frauen sollen mehr Mutterschaftsgeld bekommen. Das fordert die stellvertretende TOP-09-Vorsitzende Markéta Adamová. Die Regierung aus Sozialdemokraten, ANO und Christdemokraten hat sich mit dem Thema in der vergangenen Woche befasst und den Vorschlag weder befürwortet noch abgelehnt. Das Mutterschaftsgeld wird in Tschechien nach der Höhe des Bruttogehalts berechnet und beträgt zurzeit etwa 70 Prozent des Monatslohns. Das gilt jedoch nur für Frauen, die bis zu ungefähr 20.000 Kronen (etwa 740 Euro) im Monat verdienen. Bei einem Bruttogehalt von 30.000 Kronen beträgt das Mutterschaftsgeld 60 Prozent des Gehalts, bei 40.000 Kronen nur noch etwa die Hälfte. Adamová geht davon aus, dass die Regelung besser verdienende Frauen davon abhält, Familien zu gründen. Die Regierung fürchtet, dass höhere Sätze den Staatshaushalt zu sehr belasten könnten.

Lagerplatz Tschechien
Zwei Drittel der Onlineversandhäuser, die in Tschechien 2015 ein Lager gemietet haben, beliefern den deutschen Markt. Das hat eine Studie des Beratungsunternehmens CBRE ergeben. Onlineshops mieteten voriges Jahr insgesamt etwa 300.000 Quadratmeter Lagerfläche, etwa zehn Prozent mehr als 2014. Nach Schätzungen von CBRE soll sich die gemietete Lagerfläche im kommenden Jahr verdoppeln, wobei der Anteil deutscher Firmen gleich bleiben werde. Deutsche Unternehmen interessierten sich vor allem für Lagerhallen nahe dem Prager Flughafen und in den Grenzregionen. Als Beispiele nennt der Bericht die Lagerhallen von Allyouneed.com im Kreis Pilsen oder von Babymarkt.de in Kadaň (Kaaden). Als potenzielle Probleme stuft die Studie den Aufbau größerer Lagerhallen mit einer Fläche über 50.000 Quadratmeter in kürzerer Zeit und den möglichen Arbeitskräftemangel in den Regionen ein. Ende des vergangenen Jahres waren in Tschechien etwa 5,7 Millionen Quadratmeter Lagerfläche vermietet. Der Anteil unbenutzter Flächen sank im Vergleich zu 2014 um 3,2 auf 5,1 Prozent.