In Kürze

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DB Cargo gründet Gesellschaft in Tschechien – Steigender Gasverbrauch im Verkehr – Ministerium erstattet Anzeige wegen Maut

24. 2. 2016 - Text: Jan Nechanický

 

DB Cargo gründet Gesellschaft in Tschechien
Die Güterverkehrsparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, weitet ihr internationales Netzwerk aus. Mitte Februar teilte das Unternehmen mit, es habe eine Landesgesellschaft in Tschechien gegründet, die DB Cargo Czechia GmbH mit Sitz in Ostrava. DB Cargo will so nach eigenen Angaben die bisherigen Aktivitäten in Tschechien intensivieren und Alternativrouten für den Transitverkehr zwischen deutschen Häfen und ihren Tochtergesellschaften in Ungarn, Bulgarien und Rumänien ermöglichen. Das Unternehmen ließ bereits im vergangenen Jahr erste Testzüge zwischen Polen und Ostrava fahren und nutzte dafür die Lizenz ihrer britischen Tochter DB Arriva. DB Cargo reagiert mit dem Schritt außerdem auf den mehrheitlichen Verkauf seines bisherigen Partners Advanced World Transport (AWT) und die damit veränderten Marktbedingungen in Tschechien. Im vergangenen Jahr hatte der tschechische Unternehmer Zdeněk Bakala AWT an das Konkurrenz­unternehmen PKP Cargo veräußert. Für 80 Prozent der Anteile von AWT zahlte das polnische Unternehmen PKP rund 103 Millionen Euro. DB Cargo Czechia fährt mittlerweile zwischen Tschechien, Deutschland, Polen und der Slowakei. Das Unternehmen verfügt über eigene Lokomotiven und nutzt Güterwagen aus dem Fuhrpark von DB Cargo.

Steigender Gasverbrauch im Verkehr
Tschechien verbraucht wieder mehr Erdgas. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Gasbedarf 2015 um viereinhalb Prozent zu – entgegen der langfristig sinkenden Tendenz. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 7,6 Milliarden Kubikmeter Gas genutzt. Das ist trotz des Anstiegs der zweitniedrigste Wert des Jahrzehnts. 2005 und 2006 verbrauchten die Tschechen jeweils mehr als neun Milliarden Kubikmeter Erdgas. Zur Steigerung habe vor allem die Tatsache beigetragen, dass Erdgas immer häufiger auch im Straßenverkehr genutzt werde, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Tschechischen Erdgasverbandes Jan Ruml. Der Verbrauch von komprimiertem Erdgas (CNG) stieg 2015 um 45,7 Prozent. Tschechien importiert 75 Prozent seines Erdgases aus Russland, die restlichen 25 Prozent kommen aus Norwegen.

Ministerium erstattet Anzeige wegen Maut
Das Verkehrsministerium hat in der vergangenen Woche Anzeige gegen unbekannt erstattet. Grund dafür sind die Nachträge zum Vertrag mit der österreichischen Firma Kapsch, die in Tschechien zurzeit das Maut-System für Lastwagen betreibt. Die gegenwärtige Form des Vertrags soll laut Verkehrsminister Dan Ťok (parteilos für ANO) die Hauptursache dafür sein, dass bisher keine Ausschreibung für einen neuen Betreiber ausgearbeitet werden konnte. Die Polizei hat sich Ťok zufolge bereits mit den Umständen beschäftigt, unter denen der Vertrag zustande kam. Ende Januar hatte das Ministerium angekündigt, den Vertrag mit Kapsch vorläufig um zwei bis drei Jahre zu verlängern. In dieser Zeit will es die Ausschreibung für den neuen Betreiber erstellen.