Presseschau: Erfolg ist planbar

Über die Stärken des deutschen Fußballs

22. 5. 2013 - Text: PZText: PZ

 

In seinem Kommentar für das Wochenmagazin „Respekt“ erinnert Tomáš Lindner vor dem Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am kommenden Samstag an den einstigen „Rumpelfußball“ der deutschen Nationalelf, dem ein entscheidender Einschnitt folgte. Investitionen in den eigenen Nachwuchs und eine zeitgemäße Philosophie hätten sich laut Lindner ausgezahlt. Im Falle des deutschen Fußballs hätten sie nämlich nicht nur zu einer „neuen Identität“ geführt, sondern auch zu langfristigen Erfolgen.

Bei der EM 2004 in Portugal hätten die für die Finalrunde bereits qualifizierten tschechischen Fußballer der DFB-Elf eine Lehrstunde erteilt, die Deutschen seien damals völlig ideenlos auf dem Spielfeld umher gelaufen. Die Tschechen, die schließlich im Halbfinale den Defensivkünstlern und späteren Europameistern aus Griechenland in der Verlängerung unterlagen, gewannen jenes Spiel gegen das Team von Rudi Völler verdient mit 2:1. Diese Begegnung markierte Lindners Ansicht nach den „Höhepunkt der deutschen Fußballkrise“, auf den ein gewaltiger Umbruch folgte. Jürgen Klinsmann und Jogi Löw entwickelten neue Trainingsmethoden, die auch auf den Nachwuchsbereich übertragen wurden. Das Trainergespann überzeugte schließlich auch die Trainer der Bundesliga, einen ähnlichen Weg zu beschreiten.

„Die Deutschen haben gezeigt, dass sich Erfolg planen lässt. Sie haben damit nicht nur Fußballmanager und Trainer inspiriert, sondern auch staatlichen Einrichtungen ein Beispiel gegeben“, schreibt Lindner in der Montagsausgabe des „Respekt“. „Der vorläufige Höhepunkt dieser Reise ist das rein deutsche Champions-League-Finale an diesem Wochenende.“ Von den Investitionen in die Jugend und die Infrastruktur hätte nicht nur die junge Nationalmannschaft profitiert, die derzeit den „wohl attraktivsten Fußball“ auf der Welt zeige, sondern auch die deutsche Bundesliga, die „mehr eigene Talente produziert als jede andere große europäische Liga“. Die Erstligisten seien – mit Ausnahme von Bayern München – auch ohne die Verpflichtungen teurer ausländischer Fußballstars mehr als konkurrenzfähig. „Im Ergebnis ist es logisch – auch wenn man sieht, dass die Eintrittspreise um einiges billiger sind als zum Beispiel in England – dass nirgendwo in Europa mehr Zuschauer in die Erstliga-Stadien strömen und möglicherweise auch die dortige Atmosphäre nirgendwo besser ist“, schwärmt Lindner über den deutschen Fußball.

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