Neues Licht für Tschechiens Straßen

Neues Licht für Tschechiens Straßen

Wie Städte und Gemeinden mit den rasant steigenden Strompreisen umgehen

3. 4. 2013 - Text: Klaudia HanischText: kh/čtk; Foto: APZ

Stadt- und Gemeinderäte stehen vor einer Herausforderung: Die Strompreise steigen, die Ausgaben für die Straßenbeleuchtung auch. Eine Lösung sehen viele Stadträte darin, in intelligente Beleuchtung zu investieren, die die Lichtintensität an die Witterung anpasst. Die Leuchtkraft solcher Laternen wird in den Nachtstunden halbiert. Eine flächendeckende Umrüstung ist jedoch teuer. 70 Millionen Kronen (2,7 Millionen Euro) würde das kosten, errechnete die Stadtverwaltung in Kutná Hora. Man wolle daher bis 2015 warten, bis neue LED-Leuchten mit verbesserter Qualität auf den Markt kommen. Doch viele Städteverwaltungen sehen gerade LED-Leuchten nicht als Alternative an. Sie seien zu teuer und das Licht, das sie erzeugen, nicht stark genug.

Da den Einsparungen durch effiziente Laternen immense Ausgaben für deren Anschaffung und Installation gegenüber stehen, entscheiden sich die meisten Gemeinden, die Straßenbeleuchtung stückweise zu modernisieren. In Brünn werden jährlich etwa 500 Laternen umgerüstet. Die Stadt České Budějovice tauscht seit 2005 die Leuchten aus. Bis 2014 soll das moderne Straßenlaternennetz fertiggestellt werden. Auf eine originelle, wenn auch weniger nachhaltige Idee, um die Ausgaben für Strom zu deckeln, sind die Städte in der Region Hradec Králové gekommen. Sie kaufen den Strom auf Strombörsen, wo zeitlich abgegrenzte Einheiten an Strom gehandelt werden. Auf die gleiche Strategie setzt man jetzt auch in Südböhmen und in der Region Zlín.

Die Stadt Liberec versuchte das Problem durch Outsourcing zu lösen. Für die Verwaltung der Laternen und Ampeln beauftragte sie die Firma „Eltodo-Citelum“. Als die Stadt im letzten Jahr dafür die ihrer Meinung nach unverhältnismäßige Summe von 64 Millionen Kronen (2,49 Millionen Euro) zahlen sollte, kündigte sie den Vertrag. Eine ähnlich schlechte Erfahrung mit Eltodo-Citelum machte man in Ústí nad Labem. Seit 2005 haben sich dort die Ausgaben der Stadt für die Straßenbeleuchtung verdoppelt.