Kultur-Meldungen

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Ausstellung in Gedenken an Lidice

14. 11. 2012 - Text: PZText: PZ

 

Anlässlich des 70. Jahrestages der Vernichtung von Lidice zeigt das Canalettohaus in Pirna Bildwerke der Künstlerinnen Květa (1922–1998) und Jitka Válová (1922–2011). Bis 25. November präsentiert die Ausstellung Gemälde, Pastelle und Tuschzeichnungen der aus der nahe Lidice gelegenen mittelböhmischen Industriestadt Kladno stammenden Zwillingsschwestern. Die Künstlerinnen gehören zu den bedeutendsten Vertreterinnen der sogenannten Neuen Figuration, einer speziellen Form figürlicher Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ausgestellten Werke kreisen vorranging um das Massaker von Lidice. Die Ortschaft wurde am 10. Juni 1942, nach dem Attentat auf den Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren Reinhard Heydrich, von den Nationalsozialisten ausgelöscht, nachdem diese die Täter und deren Helfer in Lidice wähnten. Etwa 500 Bewohner wurden hingerichtet oder in Konzentrationslager deportiert, der Ort in Brand gesteckt, gesprengt und schließlich durch Züge des Reichsarbeitsdienstes eingeebnet. Heute befindet sich auf dem einstigen Gebiet von Lidice eine Gedenkstätte. Die Ausstellung kann jeweils samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr besucht werden; der Eintritt ist für alle Besucher frei.

Literaturpreis für Kateřina Tučková
Kateřina Tučková erhält den Josef-Škvorecký-Preis 2012. Die 22-jährige Brünnerin wird damit für ihren Roman „Die Göttinnen von Schitkowa“ („Žítkovské bohyně“) ausgezeichnet, der zum besten Belletristik-Werk des Jahres ernannt wurde. Der Roman handelt von jenen Frauen in den Weißen Karpaten, denen man außergewöhnliche Heilkräfte nachsagt, den sogenannten „Göttinnen“ oder „weisen Frauen“. Bereits 2010 wurde Tučková für ihren Romanerstling „Die Vertreibung der Gerta Schnirch“ („Vyhnání Gerty Schnirch“) für den Josef-Škvorecký-Preis nominiert. Der Literaturpreis wird seit 2007 jährlich für das beste, in den vergangenen 12 Monaten in Buchform erschienene Werk verliehen und ist mit 250.000 Kronen dotiert. Er ist nach dem tschechischen Exilschriftsteller und Verleger Josef Škvorecký benannt, der im vergangenen Januar mit 88 Jahren in Toronto verstarb.

Kostbarer Fund in Brünn
Archäologen haben in der Nähe Brünns das Fundament einer romanischen Rotunde aus dem 11. Jahrhundert freigelegt. Die Überreste des ehemaligen Sakralbaus zählen zu den ältesten Kirchen-Funden in Mähren. Laut Experten handelt es sich um einen sensationellen Fund, der neben der Rotunde der Heiligen Katharina in Znojmo und der Rotunde der Heiligen Maria in Alt-Brünn das bedeutendste Architekturzeugnis der Region darstellt. Grabungen im Verlauf des kommenden Monats sollen auch nahe der Rotunde aufgefundene Gräber ergründen.

Mozart in Wien
In der Galerie des Schlosses Kunín bei Fulnek informiert eine Ausstellung über das private und öffentliche Leben von Wolfgang Amadeus Mozart in der kaiserlichen Residenzstadt Wien. Sie macht vertraut mit Kollegen, Freunden und Förderern des weltberühmten Komponisten sowie dessen zahlreichen Wohn- und Wirkungsstätten. Schloss Kunín entstand in den Jahren 1726 bis 1734 an der Stelle der ehemaligen Festung nach Plänen des Wiener Architekten Johann Lucas von Hildebrandt. 1999 erwarb die Gemeinde Kunín das Schloss und veranlasste nachfolgend umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Seit 2004 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Mozart-Ausstellung ist bis März 2013 für Veranstaltungsbesucher geöffnet, gegebenenfalls auch nach Vereinbarung mit der Burgverwaltung (ic@kunin.cz, 603 538 106). Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. 

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