Zwei große Namen kehren zurück

Mitte Dezember verließ Pavel Vrba nach fünf Jahren den Fußball-Erstligisten FC Viktoria Pilsen, um in Zukunft die Nationalmannschaft zu betreuen. Es war ein Schock für den amtierenden Meister, der nie zuvor in seiner Klubgeschichte derart erfolgreich war. Während der Suche nach einem Nachfolger sprossen in der tschechischen Sportwelt die wildesten Gerüchte aus dem Boden.

Ein großer Name, der immer wieder gehandelt wurde, war derjenige von Altmeister Zdeněk Zeman. Doch die Verantwortlichen in Westböhmen entschieden sich für einen viel jüngeren – mit einem ähnlich großen Namen: Dušan Uhrin jr., Sohn des ehemaligen Nationalcoachs, der Tschechien 1996 in das EM-Finale führte. Auch in Mladá Boleslav sitzt mit Karel Jarolím ab der Rückrunde ein neuer Übungsleiter mit Renommee an der Seitenlinie.

Hohes Niveau
In Pilsen setzt man also weiterhin auf das selbstauferlegte Konzept, mit weitestgehend jungen Kräften zu arbeiten. Dušan Uhrin junior wurde kurz vor Weihnachten vorgestellt und leitete am vergangenen Montag die erste Trainingseinheit nach dem kurzen Winterurlaub. „Ich bin froh, dass wir endlich den Betrieb aufgenommen haben. Nun werde ich mir Zeit nehmen, die Mannschaft auch über Einzelgespräche näher kennenzulernen“, verriet der 46-Jährige seine Vorfreude auf die neue Herausforderung. Auf der Internetseite seines neuen Arbeitgebers gab er sich darüber hinaus erstaunt über das professionelle Niveau des Klubs. Dieses zu halten und um den Titel in der Gambrinus-Liga zu spielen, sind denn auch die klar formulierten Ziele. „Die Vorarbeit, die Pavel geleistet hat, ist natürlich großartig. Ich bin hierher gekommen, weil ich mit der Mannschaft Meister werden will.“ Uhrin betreute unter anderem bereits die Nationalteams von Zypern und Rumänien. Zuletzt führte er Dinamo Tiflis zum georgischen Double.

Beim FK Mladá Boleslav ersetzt Slavia-Prag-Legende Karel Jarolím den bisherigen Coach Ladislav Minář, der seinerseits den Posten des Sportchefs beim ambitionierten Klub aus Mittelböhmen übernimmt. Minář war anderthalb Jahre im Amt und von Beginn an als Übergangslösung gedacht. Mit Jarolím präsentiert man jetzt den großen Namen, den man so lange gesucht hat. „Ich möchte das, was hier in den letzten Jahren so behutsam aufgebaut wurde, erfolgreich weiterführen und den Klub in der oberen Etage der Liga etablieren. Ziel ist es, den europäischen Wettbewerb zu erreichen“, so Jarolím. Nach Auslandsengagements bei Slovan Bratislava und Al Ahli in Saudi-Arabien sei es für ihn an der Zeit gewesen, nach Tschechien zurückzukehren. Beim derzeit Fünftplatzierten der Gambrinus-Liga wird er unter anderem seinen Sohn und langjährigen Bundesliga-Legionär David Jarolím trainieren.