In Kürze

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Post will Stellen streichen – Changhong investiert in Nymburk – Kartellamt billigt Besitzerwechsel bei „Deník“

17. 9. 2015 - Text: Corinna Anton

Post will Stellen streichen
Die Tschechische Post (Česká pošta) soll in den kommenden zehn Jahren fast 3.400 Stellen abbauen. Das geht aus Unterlagen des Innen­ministeriums hervor, die in der vergangenen Woche auf dem Informationsportal „infoprovsechny.cz“ veröffentlicht wurden. Demzufolge sollen zwei Drittel der 3.200 Postfilialen an Partner übergehen und mehr als ein Zehntel der knapp 32.000 Beschäftigten entlassen werden. Neue Betreiber der Poststellen sollen zum Beispiel Gemeindeämter oder Einzelhändler werden. Wie die Tageszeitung „Mladá fonta Dnes“ am Freitag schrieb, sollen etwa 15 Prozent der Postangestellten, die ihre Stelle verlieren, bei den künftigen Betreibern unterkommen. Das Innenministerium will durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern jährlich mehrere Hundert Millionen Kronen einsparen. Derzeit unterhält die Tschechische Post mehr als 1.000 verlustreiche Zweigstellen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das staatliche Unternehmen einen Gewinn vor Steuern von 241 Millionen Kronen (knapp neun Millionen Euro). In diesem Jahr rechnet sie mit 50 Millionen Kronen.

Changhong investiert in Nymburk
Der chinesische Fernsehhersteller Changhong will umgerechnet etwa 24 Millionen Euro in den Ausbau seines Elektronikwerkes in Nymburk investieren. Wie das Bezirksamt von Mittelböhmen am Donnerstag vergangener Woche bekanntgab, habe Kreishauptmann Miloš Petera (ČSSD) bei seinem Besuch in China eine entsprechende Vereinbarung mit Vertretern des Unternehmens getroffen. Laut Petera könne der Ausbau in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen. Changhong zählt in China zu den führenden Herstellern von Unterhaltungselektronik. Neben Fernsehern produziert die Firma Kompressoren, Klimaanlagen und Kühlschränke. Weltweit zählt sie 87.000 Mitarbeiter. Seit dem Jahr 2006 produziert die Firma in Nymburk, wo sie etwa 300 Angestellte beschäftigt. Im laufenden Jahr stellt sie dort mehr als eine Million Fernseher her.

Kartellamt billigt Besitzerwechsel bei „Deník“
Die Investmentgruppe Penta darf den Verlag Vltava-Labe-Press und damit die Tageszeitung „Deník“ übernehmen. Das entschied am Mittwoch vergangener Woche das tschechische Kartellamt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mit ihren 71 Regionalausgaben zählt die Tageszeitung „Deník“ zu den meistgelesenen Blättern des Landes. Mitte August verkaufte die Verlagsgruppe Passau ihre Tochter Vltava-Labe-Press an die tschechisch-slowakische Gesellschaft Penta, die bisher vor allem im Gesundheitswesen und im Immo­biliensektor, im Einzelhandel und der Finanzbranche investiert hatte (die PZ berichtete in Ausgabe 35/2015). Hierzulande besitzt sie unter anderem die Apotheken-Kette Dr. Max, den Wettanbieter Fortuna sowie den größten Flugzeughersteller Aero Vodochody.