In Kürze

110 neue Zugverbindungen
Die Tschechische Bahn (ČD) erweitert ihren Fahrplan um 110 Verbindungen. Wie das Unternehmen am Mittwoch voriger Woche bekannt gab, kommen vor allem Züge nach Polen, Verbindungen zwischen Prag und Brünn sowie im Großraum der tschechischen Hauptstadt hinzu. So wird die Verbindung von Warschau über Ostrava nach Bratislava und Budapest wieder aufgenommen. Im Durchschnitt fertigt die Bahn rund 8.900 Züge am Tag ab. Mehr Geld sollen Passa­giere für die Mitnahme eines Fahrrades bezahlen. Der Preis eines Tagestickets steigt um 29 auf 579 Kronen (etwa 21 Euro). Der neue Fahrplan tritt am 13. Dezember in Kraft.

Schattenwirtschaft kostet Staat Milliarden
Durch Schattenwirtschaft entgehen dem tschechischen Staat jährlich Einnahmen in Höhe von 614 Milliarden Kronen (etwa 22,6 Milliarden Euro). Einen erheblichen Anteil an dem Verlust haben kleinere Bargeldzahlungen, die Privathaushalte im Dienstleistungssektor tätigen. Das ergab eine Studie des Zentrums für Wirtschafts- und Marktanalyse (CETA), deren Ergebnisse am Dienstag voriger Woche veröffentlicht wurden. Zur Schattenwirtschaft zählt CETA neben Schwarzarbeit auch Steuerhinterziehung und kriminelle Tätigkeiten wie Hehlerei und Drogenhandel. Die meiste Schwarzarbeit wurde laut CETA in der Baubranche sowie im Einzel- und Großhandel und in der Gastronomie verzeichnet. Mit einem Umfang von 15 Prozent des BIP liegt die Schattenwirtschaft in Tschechien noch unter dem EU-Durchschnitt von 18,6 Prozent. In Bulgarien ist sie mit 31 Prozent am höchsten, in Österreich mit 7,8 Prozent am niedrigsten.

Steuergutschrift für Kinder
Familien mit mehreren Kindern erwarten steuerliche Vergünstigungen. Der Steuernachlass für das zweite Kind soll ab kommendem Jahr um 100 Kronen monatlich steigen. Ab dem dritten Kind erhalten Familien 300 Kronen im Monat mehr. Das sieht eine Novelle des Einkommensteuergesetzes vor, die in erster Runde am Donnerstag vergangener Woche vom Abgeordnetenhaus bestätigt wurde. Der Steuerfreibetrag für das erste Kind beträgt demzufolge unverändert jährlich 13.404 Kronen (etwa 495 Euro), für das zweite 17.004 Kronen und für das dritte 20.604 Kronen. Laut Plänen des Finanzminis­teriums sollen im Jahr 2017 weitere Vergünstigungen folgen.

ČNB interveniert
Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat im September mit rund 63 Milliarden Kronen (etwa 2,3 Milliarden Euro) am Devisenmarkt gegen eine Stärkung der Landeswährung interveniert. Das gab die ČNB am Freitag voriger Woche bekannt. Im August hatte die Bank Euro im Wert von knapp 100 Milliarden Kronen (rund 3,7 Milliarden Euro) gekauft, um den Kurs stabil zu halten. Seit November 2013 intervenierte die ČNB damit insgesamt mit Käufen in Höhe von 390 Milliarden Kronen (etwa 14,4 Milliarden Euro). Dem Bankenrat zufolge soll der Wechselkurs weiterhin bei 27 Kronen je Euro gehalten werden. Ihre Politik der Devisenintervention will die ČNB bis mindestens Ende 2016 fortsetzen.