In Kürze

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Seznam.cz kauft eigene Anteile zurück – Expansion von Südböhmen nach Indien – Rekordnachfrage nach Immobiliendarlehen

13. 1. 2016 - Text: Corinna Anton

Seznam.cz kauft eigene Anteile zurück
Das größte hiesige Internetportal Seznam.cz ist wieder ganz in tschechischer Hand. Wie eine Sprecherin in der vergangenen Woche mitteilte, kaufte das Unternehmen die Anteile der internationalen Fonds Tiger Holding Four und Miura International, denen zusammen 30 Prozent der Firma gehörten. Mehrheitseigentümer ist nach wie vor die Gesellschaft Helifreak, die dem Seznam-Gründer Ivo Lukačovič gehört. Das Unternehmen hatte vor 15 Jahren rund ein Drittel der Aktien verkauft. Tiger Holding Four und Miura International übernahmen diese Anteile 2007 für geschätzte 1,7 bis 1,8 Milliarden Kronen. Was Seznam.cz nun für den Kauf zahlte, gab das Unternehmen nicht bekannt. Mitte des vergangenen Jahres zählte das Portal 6,8 Millionen Nutzer. Die Umsätze beliefen sich 2014 auf 3,13 Milliarden Kronen (etwa 116 Millionen Euro).

Rekordnachfrage nach Immobiliendarlehen
Die Tschechen haben im vergangenen Jahr Immobiliendarlehen in Höhe von 193 Milliarden Kronen (7,1 Milliarden Euro) aufgenommen, so viel wie noch nie. Das geht aus einer Schätzung des Geldinstituts Hypoteční banka hervor, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Summe etwa um ein Drittel. Eine offizielle Statistik für das Jahr 2015 liegt noch nicht vor. Laut dem Ministerium für regionale Entwicklung vermittelten tschechische Banken in den ersten drei Quartalen 75.900 Hypotheken­darlehen im Wert von insgesamt 135,3 Milliarden Kronen (rund 5 Milliarden Euro). Von Januar bis September 2014 dagegen waren es 63.600, deren Gesamtsumme sich auf 105,2 Milliarden Kronen belief. Ein Grund für den Zuwachs sind die niedrigen Zinsen, die im Mai und Juni des vergangenen Jahres mit durchschnittlich 2,05 Prozent einen historischen Tiefstand erreichten. Beobachter rechnen damit, dass die Nachfrage nach Krediten auch 2016 nicht einbrechen wird.

Expansion von Südböhmen nach Indien
Rund zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen Technicoat aus Planá bei České Budějovice in die Gründung einer Tochtergesellschaft in Indien. In der Millionenstadt Pune im Westen des Landes baut die Firma eine Fabrik, in der sie etwa 30 Angestellte beschäftigen will. Grund für die Expansion sei die Nähe zu wichtigen internationalen Kunden, die Maschinen für die Ölförderung herstellen, teilte Technicoat mit. Die Firma entstand 1999 und hat sich auf die Beschichtung und Behandlung von Oberflächen spezialisiert. Sie erzielt jährlich etwa sechs Millionen Euro Umsatz und zählt etwa 100 Mitarbeiter in Tschechien, Polen und Rumänien.