Wirtschaft auf Rekordkurs

Das Tschechische Statistikamt hat in der vergangenen Woche den positiven Trend der heimischen Wirtschaft bestätigt. Die Umsätze im Einzelhandel seien im April um sechs und im Mai um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, meldete die Behörde. Den größten Zuwachs können Online-Versandhäuser verzeichnen: Um 23,1 Prozent legte der Handel in diesem Bereich zu. Der Umsatz mit Produkten für Kultur, Sport und Erholung stieg um 10,3 Prozent, das Geschäft mit Haushaltswaren um sieben Prozent, der Verkauf von Computern und Kommunikationselektronik um 4,7 Prozent.

„Das Vertrauen der Unternehmer und Konsumenten ist weiterhin hoch, der Arbeitsmarkt verbessert sich spürbar, die Beschäftigung erreicht Rekordwerte“, kommentierte Daniela Milučká, Marktanalystin der Raiffeisenbank, die Zahlen. Der Umsatz im Einzelhandel sei „ein weiteres Mosaiksteinchen, das das Bild der prosperierenden tschechischen Wirtschaft vervollständigt“. Die Arbeitslosenquote sank im Juni auf 6,2 Prozent – und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2009. Den Behörden waren knapp 97.000 freie Stellen gemeldet, denen gut 451.000 Unbeschäftigte gegenüberstanden.

Zur positiven Entwicklung trägt insbesondere das Baugewerbe bei, das derzeit einen Boom erlebt. Er ist vor allem darauf zurückzuführen, dass vielerorts die Sanierung von Straßen, Schienen und Brücken in Angriff genommen wird. Im April verzeichnete die Branche 10,2 Prozent Wachstum. Experten erwarten, dass die gute Beschäftigungslage anhält, auch wenn saisonbedingt in den kommenden Monaten zunächst mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu rechnen sei.

Analystin Milučká meint, dass angesichts der positiven Bedingungen und der verbesserten Arbeitsmarktsituation auch bald die Löhne steigen könnten – diese würden der wirtschaftlichen Dynamik im Moment noch hinterherhinken.