In Kürze

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Proteste gegen chinesische Konkurrenz – Kunstmarkt boomt – mehr Passivhäuser

17. 2. 2016 - Text: Franziska Neudert

 

Proteste gegen chinesische Konkurrenz
Etwa hundert tschechische Stahlarbeiter haben sich am Montag den Demonstranten in Brüssel angeschlossen. Mehrere tausend Angestellte der Stahlbranche protestierten gegen chinesische Importeure, die ihre Waren unter den Produktionskosten nach Europa verkaufen. Sie fordern wirksame Maßnahmen der EU gegen das Preisdumping. Vilém Kubiena vom mährischen Stahlunternehmen Vítkovice Steel rief Politiker und Europaabgeordnete dazu auf, China den freien Zugang zum europäischen Markt zu verwehren. Damit solle verhindert werden, dass durch Niedrigpreise europäische Arbeitsplätze vernichtet würden, so Kubiena. Problematisch seien dem Generaldirektor von ArcorMittal in Ostrava Tapas Rajderkar zufolge zudem die Auswirkungen der Herstellung in China auf die Umwelt, da die Standards dort nicht mit den Vorschriften in der EU vergleichbar seien. Die Europäische Kommission verhandelt derzeit darüber, ob China ab Dezember der Marktwirtschaftsstatus zuerkannt wird. Dazu hat das Gremium in der vergangenen Woche eine Online-Konsultation gestartet, um zu ermitteln, wie die EU mit China in Antidumping-Untersuchungen umgehen soll.

Kunstmarkt boomt
Sammler und Investoren haben im vergangenen Jahr bei Auktionen Kunstwerke für etwa 926 Millionen Kronen (rund 34 Millionen Euro) ersteigert. Damit wuchs der Umsatz auf dem Kunstmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent und erreichte den höchsten Betrag seit dem Rekordjahr 2013. Die Zahlen gab das Kunstmagazin „Art+“ in der vergangenen Woche bekannt. Demzufolge kamen im Jahr 2015 bei rund 60 Auktionen 10.000 Kunstwerke und Antiquitäten unter den Hammer. Sie wurden durchschnittlich für jeweils 44.500 Kronen (1.650 Euro) versteigert, rund 500 Kronen pro Objekt mehr als im Jahr zuvor. Die zehn teuersten Werke erzielten zusammen eine Summe von umgerechnet 4,3 Millionen Euro. Mit einem Preis von 13,6 Millionen Kronen war ein kubistisches Stillleben aus dem Frühwerk Emil Fillas das teuerste Bild des vergangenen Jahres.

Mehr Passivhäuser
Im vorvergangenen Jahr wurden hierzulande etwa 1.000 Passiv-Einfamilienhäuser gebaut. Der Anteil solcher Häuser mit extrem niedrigem Energieverbrauch belief sich 2014 auf zehn Prozent. Insgesamt wurden in dem Jahr 1.600 Passiv-Einfamilienhäuser gezählt. Wie der Leiter des Vereins für Passivhäuser Jan Bárta kürzlich sagte, gehöre Tschechien zusammen mit Österreich und Belgien europaweit zu den Ländern mit den meisten neugebauten Passivhäusern. In den Gebäuden kann bis zu 96 Prozent der Wärme zurückgewonnen werden. Laut Bárta koste die Unterhaltung eines solchen Hauses nur rund 1.000 Kronen (etwa 36 Euro) monatlich, da nahezu keine Heizkosten anfielen. Das weltweit erste Passivhaus entstand 1990 in Darmstadt; in Tschechien wurde das erste vor zehn Jahren errichtet. Die meisten dieser Bauten befinden sich mit etwa 40.000 Objekten in Deutschland.