Tschechische Panzer für den Irak

Die tschechische Rüstungsfirma Excalibur Army liefert der irakischen Armee etwa hundert Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Wie das Online-Portal Aktuálně.cz berichtet, beläuft sich der Wert insgesamt auf Hunderte Millionen Kronen. Der Vertrag wurde sowohl vom tschechischen Außenministerium als auch von Verteidigungs- und Innenministerium gebilligt. Die Ausrüstung soll Bagdad im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat helfen. „Das ist eines der bedeutendsten Kaufgeschäfte in der Geschichte von Excalibur Army“, sagte gegenüber dem Nachrichtenserver Jaroslav Strnad, Eigentümer der Holding Excalibur Group, zu der Excalibur Army gehört.

Die erste Fahrzeuglieferung für den Irak wurde in der vergangenen Woche in der Werkshalle des Unternehmens in Šternberk bei Olomouc von irakischen Experten persönlich kontrolliert und entgegengenommen. Es handle sich um einen außergewöhnlich wichtigen Beitrag Tschechiens im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, so die Einschätzung des ehemaligen Stabschefs Jiří Šedivý. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit František Bublan (ČSSD). Er hält die Lieferung an den Irak für die beste Unterstützung Tschechiens im Konflikt mit dem Islamismus. Die Firma hatte erst kürzlich Panzer, Kampffahrzeuge und Raketenträger an die nigerianische Armee verkauft, die gegen die radikal-islamische Bewegung Boko Haram kämpft.

Das Unternehmen Excalibur Army handelte bisher überwiegend mit Militärtechnik östlicher Herkunft aus Armee-Überschüssen. Doch die Technik ist mittlerweile veraltet und die Bestände aus den Zeiten des Kalten Krieges gehen zur Neige, daher will sich die Firma immer stärker auf die eigene Produktion von Rüstungsgütern konzentrieren. Wie Anfang Februar bekannt wurde, erwarb sie dafür kürzlich vom amerikanischen Hersteller General Dynamics Land Systems die Lizenz zur Herstellung von Radpanzern für Osteuropa und Asien.

Zur Gruppe Excalibur Army gehören mehrere Produktions- und Lagergesellschaften. Sie besitzt unter anderem eine eigene Militär-Werkstatt in Šternberk, die sie im vergangenen Jahr für 152 Millionen Kronen (etwa 5,5 Millionen Euro) vom Verteidigungsministerium kaufte.