Topathleten in Troja

Topathleten in Troja

In Prag finden die Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften auf einer renovierten Anlage statt

11. 9. 2013 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: čtk

Reißende Strömungen, unberechenbare Wassermaßen und hohe Wellen – und mittendrin die besten Kanu-Athleten aus aller Welt. Vom 11. bis 15. September kehren die Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften nach 2006 in die tschechische Hauptstadt zurück.

Dass der Wettkampf überhaupt über die Bühne gehen kann, war nach den Überschwemmungen Anfang Juni keineswegs sicher. „Dieses Jahr hat von uns allen, körperlich wie mental, sehr viel abverlangt“, erklärt Jiří Rohan vom Organisationskomitee. Der Wildwasserkanal in Troja war erst im November 2012 nach einer Teilsanierung wiedereröffnet worden. Nur sieben Monate später musste man sich wieder an die Arbeit machen. Das Hochwasser hinterließ ein Bild der Verwüstung. „Alle, die an der Organisation mitwirkten, haben viel Zeit und Arbeit investiert, um diese Weltmeisterschaften möglich zu machen. Doch nach jedem Gewitter kommt auch wieder ein heller Streifen am Horizont“, so Rohan weiter. Dieser Streifen hat sich inzwischen zu einem prächtigen Spätsommer entwickelt. Die Anlage wurde noch einmal saniert und präsentiert sich nun in perfektem Zustand. Für das Publikum wurde eine 1.800 Zuschauer fassende Stahlrohrtribüne errichtet.

Nicht zuletzt deswegen verspricht sich auch der Olympia-Zweite Vavřinec Hradilek eine mitreißende Atmosphäre in seiner vom Kanusport begeisterten Heimat. Der 26-jährige Prager möchte dem eigenem Anhang natürlich etwas bieten. Zuletzt verpasste er beim Weltcup-Finale in Bratislava allerdings knapp den Finaleinzug. Trotzdem gibt sich Hradilek zuversichtlich: „Der Formaufbau stimmt.“

Attraktion Hilgertová
Es geht eng zu an der Spitze. 367 Athleten aus 51 Ländern kämpfen um Edelmetall. Einer davon ist auch der Olympia-Fünfte Stanislav Ježek, der regelmäßig in Troja trainiert und daher den Kurs bestens kennt. In der C1-Kategorie (Kanu-Einer) strebt er einen Podestplatz an. Vor sieben Jahren errang der 36-jährige vor heimischen Publikum die Bronzemedaille.

Die Tschechen und Tschechinnen stellen in fast allen Kategorien, im Einer wie im Zweier, Kanu oder Kajak, sowie im Teamwettbewerb heiße Medaillenanwärter. Neben Hradilek gilt die zweifache Olympia-Siegerin im Kajak-Einer (K-1) Štěpánka Hilgertová als Attraktion der Heim-WM. Die bereits 45-jährige Kanusport-Legende schaffte es in Bratislava auf Rang vier und deutete damit an, dass mit ihr auch im höchsten Profisport-Alter noch zu rechnen ist. Man darf gespannt sein, zu welchen Höhenflügen sie in den weißen Wogen vom Heimpublikum in Troja getrieben wird. 

Kanu-WM in Prag–Troja, 11. bis 15. September, Tages-Einzeltickets: 100–250 CZK, Tages-Familientickets: 250–500 CZK, mehr Informationen unter www.slalomtroja.cz