Spitzenplatz für Achtklässler

Spitzenplatz für Achtklässler

Tschechische Schüler haben überdurchschnittlich gute Computerkenntnisse

4. 12. 2014 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: W.W.Thaler

Die Achtklässler Tschechiens haben im internationalen Vergleich die besten Computerkenntnisse. Sie belegten den ersten Platz in der unabhängigen ICILS-Studie, die im November von der Vereinigung zur Bewertung von Bildungsleistungen (International Association for the Evaluation of Educational Achievement) veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler hatten Schüler aus 19 Ländern auf ihre Kenntnisse im Bereich Computer- und Informationstechnologie getestet. Schulminister Marcel Chládek (ČSSD) freute sich über das Ergebnis: „Das ist vielleicht überhaupt das erste Mal in der Geschichte, dass die Tschechische Republik alle anderen geschlagen hat und auf dem ersten Platz gelandet ist.“

Bei den Tests mussten die Schüler am Computer vor allem Informationen suchen, verarbeiten und verbreiten. Tschechien konnte den größten Anteil an Teilnehmern aufweisen, die die zweithöchste von vier Schwierigkeitsstufen erreichten, außerdem scheiterten in keinem anderen Land weniger Schüler an den Aufgaben des niedrigsten Niveaus. Was für manche überraschend klingen mag: Wie in anderen Ländern schnitten auch in Tschechien die Mädchen besser ab als die Jungen. Allerdings war der Unterschied zwischen den Geschlechtern hierzulande am geringsten.

Mit einem Fragebogen untersuchten die Wissenschaftler auch den Einfluss der Schulen auf die Computerkenntnisse der Kinder. Aus den Antworten ging hervor, dass die jungen Tschechen im Unterricht vor allem lernen, wie sie Informationen suchen und sie mithilfe eines Computers vor anderen präsentieren. Außerdem bringen ihnen die Lehrer bei, wie sie beurteilen können, ob die Ergebnisse ihrer Online-Recherche brauchbar für den Einsatz in der Schule sind. Selbstständig oder in der Familie lernen die Kinder dagegen, wie sie Einstellungen des Computers ändern oder in einem Netzwerk arbeiten. Die Befragung zeigte, dass die Jungs sich mehr selbst beibringen als die Mädchen.

Insgesamt beteiligten sich in Tschechien an dem Test 3.200 Schüler von 170 Schulen, außerdem mehr als 2.000 Lehrer. Von ihnen gaben nur etwa 20 Prozent an, dass ihre Schule nicht ausreichend mit Computern und Informationstechnologie ausgestattet sei – im internationalen Durchschnitt waren es 42 Prozent. Neben den guten Ergebnissen beinhaltet die Studie auch Empfehlungen für das hiesige Schulsystem. Minister Chládek zufolge sollte Computer- und Informationstechnologie in allen Fächern im Unterricht eingesetzt werden. Das hat sich auch die Regierung in ihrer Strategie für digitale Bildung bis 2020 zum Ziel gesetzt.