Rekorde im Kurort
Tschechische Beiträge gewinnen beim Filmfestival in Karlovy Vary
16. 7. 2015 - Text: Katharina WiegmannText: kw/čtk; Foto: Alena Mihulová/KVIFF
Mit einem Besucherrekord ist das Internationale Filmfestival in Karlovy Vary am Samstag zu Ende gegangen. Mehr als 135.000 Eintrittskarten wurden im 50. Jubiläumsjahr der Filmfestspiele verkauft. Insgesamt 226 Spiel- und Dokumentarfilme flimmerten von 3. bis 11. Juli über die Leinwände der Kurstadt. Den Hauptpreis, den Kristallglobus, erhielt das US-amerikanische Drama „Bob and the Trees“ von Diego Ongaro. Der Film, der auf einer wahren Geschichte beruht, erzählt vom harten Leben eines Holzfällers in Massachusetts.
Einen weiteren Rekord stellten tschechische Produktionen bei der Preisverleihung auf. Insgesamt drei Auszeichnungen konnten sie gewinnen: Der Kristallglobus für die beste Schauspielerin ging an Alena Mihulová. Im Drama „Domácí péče“ („Häusliche Pflege“) spielt sie eine aufopferungsvolle Krankenschwester, die schließlich selbst schwer erkrankt. Als bester Hauptdarsteller wurde der 33-jährige Kryštof Hádek für seine Rolle als Kleinkrimineller und Drogenabhängiger in „Kobry a užovky“ („Kobras und Ringelnattern“) ausgezeichnet. In der Kategorie Dokumentation wurde Helena Třeštíkovás „Mallory“ geehrt. Für den Film begleitete die Regisseurin über 13 Jahre hinweg eine Suchtkranke, die auch nach der Geburt ihres Sohnes um ihren Platz in der Gesellschaft kämpft. Einen weiteren Kristallglobus gewann die 74-Jährige Iva Janžurová für ihren Beitrag zum tschechischen Kino.
Als bester Regisseur wurde Visar Morina für das zwischen Deutschland und dem Kosovo angesiedelte Familiendrama „Babai – Mein Vater“ geehrt. Das Publikum stimmte für eine italienische Produktion: „Youth“ von Paolo Sorrentino, die Fortsetzung seines oscarprämierten Streifens „La grande belleza“. In der Kategorie „East of the West“ mit Beiträgen aus Mittel- und Osteuropa gewann der Film „Szerdai gyerek“ („Mittwochskind“) der ungarischen Regisseurin Lili Horváth. Eine lobende Erwähnung erhielt das rumänische Drama „Lumea ea mea“ („Die Welt gehört mir“).
Für Hollywood-Glamour hatte Schauspieler Richard Gere bei der Eröffnung des Festivals gesorgt. Der 65-Jährige nahm einen Kristallglobus für sein Lebenswerk entgegen.
„Markus von Liberec“
Geheimes oder Geheimnistuerei?