Provokative Höhenflüge
Tanztheater und Diskussionen beim Festival „4+4 Tage in Bewegung“
29. 9. 2016 - Text: Stefan Welzel, Foto: Alessandro Sala
Ab Freitag erwartet Kunstinteressierte ein Festival der besonderen Art. „4+4 Tage in Bewegung“ findet in einem leerstehenden Gebäude im Stadtzentrum statt, in das Ausstellungen, Tanz- und Theatervorführungen, Diskussionsrunden und Partys locken. Von Freitag, 30. September bis Samstag, 8. Oktober präsentieren rund 40 Künstler und Ensembles aus dem In- und Ausland ihre Arbeiten nahe dem Altstädter Rathaus.
Dass sich das Festival als Vermittler sozialkritischer Kunst versteht, unterstreicht am Samstag die Performance des israelischen Tänzers Arkadi Zaides. Der 37-Jährige stößt in seiner Heimat immer wieder Diskussionen um den Nahost-Konflikt an. Seine audiovisuellen Tanzdarbietungen sind oft provokativ und von politischer Brisanz. So auch sein jüngstes Projekt „Archive“, in dem er die Gewalt in den Palästinensergebieten tänzerisch darstellt. Zaides’ Spiel wird am Samstag, 1. Oktober im Divadlo Archa gezeigt.
Ein weiterer Höhepunkt von internationalem Format sind Alessandro Sciarronis artistische Choreografien mit Anlehnung an den Cirque Nouveau, ebenfalls vorgeführt im Divadlo Archa (Montag, 3. Oktober).
Im Festivalzentrum können sich Gäste mit Installationen, Projektionen und Plastiken aus der Hand junger tschechischer Künstler auseinandersetzen. Das Motto lautet dieses Jahr „Independent Research of Subjectivity“ und soll für den fordernden und kritischen Geist stehen, den das Festival auszeichnet. Beenden kann man dann den intellektuellen Höhenflug am Abend, wenn ab 20 Uhr DJs auflegen und zum Feiern einladen.
4+4 dny v pohybu. 30. September bis 8. Oktober, Radniční domy (U Radnice 10–12, Prag 1), mehr Informationen unter www.ctyridny.cz
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