Kurzsichtige Strategien

Im Baugewerbe wird einer Analyse zufolge zu schlecht und zu billig gearbeitet

6. 3. 2014 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: Ernstl

Zu viele Anbieter, zu niedrige Preise, zu schlechte Qualität: Die Forschungs- und Beratungsunternehmen CEEC Research und KPMG Česká republika stellen dem tschechischen Baugewerbe ein schlechtes Zeugnis aus. Sie befragten mehr als 100 Leiter tschechischer Baufirmen und stellten fest, dass die Qualität von Bauarbeiten immer weiter abnimmt. Etwa 60 Prozent der befragten Firmenchefs gaben zu, dass ihre Unternehmen gerade so gut bauen, dass es keine Probleme gibt, wenn sie die Objekte an die Kunden übergeben. 14 Prozent der Befragten gestanden sogar ein, bereits unter dieser Grenze zu arbeiten.

Einige Baufirmen sind bereits bankrott gegangen, weitere werden in diesem Jahr folgen, meinen Experten – weil das Angebot größer sei als die Nachfrage. „Eine Verringerung auf Seiten des Angebots ist unerlässlich, ohne sie wird es nicht zu einer Erholung der Branche kommen“,  so der Direktor von CEEC Research Jiří Vacek.  Laut Pavel Kliment von KPMG werden im Baugewerbe oft Leistungen für Preise angeboten, die gerade noch oder nicht einmal die Kosten decken, weil die Firmen ihren Marktanteil halten oder steigern wollen – in der Erwartung, dass sich eine starke Position später auszahlen wird. „Zum Problem wird das, wenn ein solcher Ansatz langfristig verfolgt wird und im Widerspruch zur finanziellen Situation der Firma steht.“