Kofola geht an die Börse

Kofola geht an die Börse

Die Aktien des Getränkeherstellers werden ab kommender Woche in Prag gehandelt

25. 11. 2015 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: Julien/CC BY-NC-ND 2.0

Kofola wird es von Dezember an nicht mehr nur im Supermarkt und in der Kneipe zu kaufen geben. Ab 2. Dezember sollen die Aktien des Getränkeherstellers an der Prager Börse gehandelt werden. Etwa 500 bis 650 Kronen werde ein Anteilschein kosten, sagte in der vergangenen Woche Petr Koblic, General­direktor der Wertpapierbörse Prag. Seinen Worten zufolge werde Kofola zu den zehn größten Gesellschaften zählen, die an der Prager Börse gehandelt werden. Der Anteil des Unternehmens am Index werde sich auf fast zwei Prozent belaufen. Nach dem Börsengang in Prag sollen die Aktien ab 9. Dezember auch in Warschau gehandelt werden.

Der Börsengang von Kofola werde das Wertpapiergeschäft in der tschechischen Hauptstadt deutlich beleben, glaubt František Bostl, Analyst bei der Gesellschaft Colosseum. Er erwartet „ein größeres Interesse der Investoren, schon allein wegen der Bekanntheit der Marke, aber auch wegen der Attraktivität des Unternehmens im Hinblick auf künftige Erträge“. Außerdem sieht er in der Entscheidung des Getränkeherstellers auch „ein Signal für weitere tschechische Firmen, die über einen Gang an die Prager Börse nachdenken“.

Kofola wird zunächst bis zu 275.000 neue Aktien herausgeben, außerdem bis zu 825.000 Anteilscheine, die einer der bisherigen Miteigentümer, das Unternehmen CED Group, zum Kauf anbietet. Wegen des großen Interesses seitens der Investoren könnte etwa eine Million weiterer Aktien angeboten werden, so Kofola in einer Pressemitteilung. Bereits früher hatte das Unternehmen erklärt, es wolle 30 Prozent des Reingewinns als Dividende auszahlen.

Die Umsätze der Gruppe Kofola stiegen von Januar bis September 2015 um 16,3 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Sie beliefen sich auf 5,56 Milliarden Kronen (205 Millionen Euro), so viel wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens. Im Oktober kündigte der Getränkehersteller an, dass Kofola ČeskoSlovensko sein Stamm­kapital von derzeit zwei Millionen Kronen auf 2,2 Milliarden Kronen aufstocken werde. Das solle durch den Verkauf von 22 Millionen Aktien geschehen.

Kofola hat acht Werke in Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Russland. Von insgesamt 2.300 Angestellten sind etwa 700 in Tschechien beschäftigt, der Sitz der Gruppe befindet sich seit diesem Jahr in Ostrava. Neben der koffeinhaltigen Limonade, die dem Unternehmen seinen Namen gibt, verkauft es auch Säfte, Sirup und Energy-Drinks. Die Mehrheit der Kofola-Anteile hält das Unternehmen KSM Investment. Es ist in Besitz der Familie Samaras, die nach 1990 die Marke Kofola wieder zum Leben erweckte.