Knotenpunkt des Welttheaters

Der Countdown läuft. In zwei Wochen beginnt mit der 13. Prager Quadriennale eines der bedeutendsten Kulturfestivals des Landes. An über 60 Standorten werden Kunstschaffende aus 78 Ländern ihre Werke präsentieren, an Diskussionen teilnehmen oder Workshops leiten. Die Veranstaltung mit Fokus auf Szenografie, Bühnenbild, Sounddesign und Architektur bietet zwischen 18. und 28. Juni ein Programm, das die gängigen Genre-Grenzen durchbricht und selbst komplexe und schwer zugängliche Kunstkonzepte für ein breites Publikum fassbar macht.

„Wir wollen eine bunte Quadriennale erleben, die für jeden etwas bereithält, das begeistert, überrascht, unterhält und inspiriert“, erklärt die geschäftsführende Direktorin Daniela Pařízková. Dafür wurden als Veranstaltungsorte zum ersten Mal überwiegend Institutionen, Gebäude, Parks und Plätze im historischen Zentrum Prags ausgewählt.

So kann man auf dem Jan-Palach-Platz vor dem Rudolfinum in Jiří Heřmans Musik-Installation „Zen Garden“ eintauchen und sich vom Großstadtrummel erholen. Oder Bianca Casady von „Coco Rosie“ im Colloredo-Mansfeld-Palast zuhören, wenn sie über den theatralen Charakter ihrer Bühnenshow spricht. Weitere Spielorte sind das Theater Archa, das Parkhaus des Nationaltheaters oder das Schwimmbad in Podolí, in dem ein audiovisuelles Projekt der Schweizer Industrial-Ikonen „The Young Gods“ das Publikum zum Staunen bringt.

Die enorme Spannbreite und die Vielzahl der Veranstaltungen werden manch Interessierten etwas überfordern. Pařízková schlägt den Besuchern deshalb vor, sich nicht allzu viel vorzunehmen und „das Festival einfach zu genießen“. Es sei fast für jeden etwas dabei. Am Ende der Quadriennale werden die besten Ausstellungen und Vorführungen mit der „Goldenen Triga“ ausgezeichnet. Die wahren Gewinner werden jedoch die rund 50.000 erwarteten Gäste sein, die sich ausgiebig und interaktiv mit den neuesten Kulturtrends auseinandersetzen können.

Infos unter www.pq.cz