Jablonec gewinnt Pokalfinale

Entscheidung fällt erst im Elfmeterschießen – Mladá Boleslav verpasst Europa League

22. 5. 2013 - Text: Marcus HundtText: mh/uefa/čtk

Ein Duell auf Augenhöhe sahen die knapp 3.000 Zuschauer des diesjährigen Fußball-Pokalfinales zwischen den beiden Erstligisten Jablonec und Mladá Boleslav am vergangenen Freitag im nordböhmischen Chomutov. Das bessere Ende für sich hatte Baumit Jablonec, das sich 5:4 im Elfmeterschießen gegen das Team des einstigen Bundesligaprofis David Jarolím durchsetzte. Der Traum, an seinem 34. Geburtstag den ersten tschechischen Titel zu holen, erfüllte sich für den langjährigen HSV–Kapitän nicht. Stattdessen feierte Jablonec nach 1998 den zweiten Pokal-Triumph in seiner Geschichte und die damit verbundene Teilnahme an der dritten Qualifikationsrunde der Europa League 2013/14. Nach der regulären Spielzeit stand es 2:2, die Verlängerung endete torlos.

Die Abtastphase dauerte 19 Minuten, dann setzte sich Michal Hubník gegen zwei Verteidiger durch und brachte Jablonec in Führung. Mladá Boleslav konnte die Partie jedoch noch vor der Pause drehen. Erst legte Jan Chramosta den Ausgleich von Ondřej Zahustel auf, anschließend war der 22-Jährige nach Vorarbeit von Jarolím selbst erfolgreich. Zur Pause musste Jablonec-Trainer Roman Skuhravý reagieren und brachte Karel Piták und Jan Kopic. Dies zahlte sich sechs Minuten vor dem Ende aus, als Kopic nach Zusammenspiel mit Piták aus spitzem Winkel traf und die Verlängerung erzwang. Da dort keine weiteren Tore fielen, musste das Elfmeterschießen entscheiden. Beim Stand von 4:4 traf Mladá Boleslavs Verteidiger Petr Johana nur die Latte und Kopic behielt die Nerven. „Wir freuen uns riesig, dass wir jetzt im Europapokal stehen“, erklärte Torwart Michal Špit. „Dank unserer Leistung in der zweiten Halbzeit hatten wir den Ausgleich voll verdient.“

„Ich bin müde, aber glücklich. Wir haben gewonnen, weil wir in der zweiten Halbzeit so gut gespielt haben“, meinte auch Trainer Skuhravý, der jetzt ebenso wie Tschechiens Nationalcoach Michal Bílek den Pokal als Spieler und als Trainer gewonnen hat. „Mit den Wechseln zur Halbzeit hat sich die Dynamik im Spiel geändert. Gefühlt war ich beim Elfmeterschießen nah am Herzinfarkt, also habe ich gar nicht hingeschaut.“

 

 

Tschechische Pokalsieger

Viktoria Žižkov 1994 | Hradec Králové 1995 | Sparta Prag 1996 | Slavia Prag 1997 | FK Jablonec 1998 | Slavia Prag 1999 | Slovan Liberec 2000 | Viktoria Žižkov 2001 | Slavia Prag 2002 | FK Teplice 2003 | Sparta Prag 2004 | Baník Ostrava 2005 | Sparta Prag 2006, 2007, 2008 | FK Teplice 2009 | Viktoria Pilsen 2010 | FK Mladá Boleslav 2011 | Sigma Olomouc 2012 | Baumit Jablonec 2013