Historische Niederlage

Rekordmeister Sparta Prag scheitert in der Qualifikation zur Europa League

31. 7. 2013 - Text: Julia MiesenböckText: jm; Foto: sparta.cz

Die Europa-League-Ambitionen von Sparta Prag waren groß, die Erwartungshaltung der Fans ebenso. Nachdem der Klub in der letzten Saison die Gruppenphase souverän gemeistert hatte und in der Runde der letzten 32 Mannschaften nur knapp am FC Chelsea gescheitert war, hofften die Fans auch in diesem Jahr wieder auf erfolgreiche Spiele und große Gegner. Doch nun zerstörte einer der vermeintlich leichten Kontrahenten all diese Träume. Vor dem Rückspiel am Donnerstag gegen den schwedischen Vertreter BK Häcken aus Göteborg zeigten sich die Sparta-Spieler trotz schwieriger Ausgangslage siegessicher. Nach dem 2:2 im Hinspiel brauchten die Hauptstädter einen Auswärtssieg oder ein Unentschieden mit mindestens drei Auswärtstoren. Häcken war jedoch über die gesamte Spielzeit das aktivere und gefährlichere Team. Als Martin Ericsson in der 84. Minute den Treffer zum 1:0 für den schwedischen Vertreter markierte, war Spartas historisches Europacup-Aus besiegelt. Es war das erste Mal seit dem Jahr 1994, dass Tschechiens Rekordmeister bereits nach nur zwei Pflichtspielen aus einem europäischen Wettbewerb ausgeschieden war. Das hat für den Klub nicht nur einen Imageschaden, sondern auch finanzielle Verluste zur Folge. In der letztjährigen Europa-League-Saison hatte Sparta noch 66 Millionen Kronen (rund 2,5 Millionen Euro) eingenommen.

Liberec empfängt Zürich
Die Hoffnungen der tschechischen Fußballfans liegen nun auf den in europäischen Wettbewerben verbliebenen Klubs aus Liberec, Jablonec und Pilsen. Slovan Liberec setzte sich in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Skonto Riga durch und trifft nun am Donnerstag, 1. August auf den FC Zürich. Kapitän Radoslav Kovač zeigte sich nach dem Weiterkommen aber noch unzufrieden. „Um gegen Zürich zu bestehen, war das heute noch zu wenig. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und unser Spiel verbessern“, warnte er. Die international erfahrenen Schweizer gelten als klarer Favorit. Das Rückspiel findet eine Woche später in Zürich statt.

Der FK Baumit Jablonec muss ebenfalls am 1. und 8. August gegen den norwegischen Vizemeister Strömsgodset antreten. Der tschechische Pokalgewinner ist gesetzt und konnte die vorherigen Qualifikationsspiele somit auslassen. Wer sich in der letzten Qualifikationsrunde durchsetzt, tritt anschließend in den Playoffs für die Gruppenphase an.

Viktoria Pilsen trifft in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League auf den estländischen Meister JK Nõmme Kalju. Die Westböhmen hatten zuvor Željezničar Sarajevo ausgeschaltet. Dass der Tabellenführer der tschechischen Liga auch die Hürde gegen die Esten meistern wird, scheint nach dem 4:0-Auswärtssieg am Dienstagabend so gut wie sicher. In den Playoffs warten namhafte Gegner wie Dinamo Zagreb oder Partizan Belgrad. Im Falle eines Scheiterns würde das Team von Trainer Pavel Vrba an der Playoff-Runde der Europa League teilnehmen.