Erhebliche Verspätung
Ein neuer Plan soll die Öffnung des Eisenbahnmarktes voranbringen
12. 3. 2014 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: cd.cz
Das Verkehrsministerium will den Wettbewerb auf tschechischen Schienen fördern und bis Ende August einen Plan für die Öffnung des Eisenbahnmarktes vorbereiten. Das kündigte Verkehrsminister Antonín Prachař in der vergangenen Woche an. Der Plan soll die Gründung einer unabhängigen Regulierungsstelle beinhalten und die Übergabe der Bahnhöfe von der Tschechischen Bahn (České drahy) an die Gleisverwaltung regeln.
Durch diese Schritte will das Ministerium die Voraussetzungen dafür schaffen, dass andere Anbieter der Tschechischen Bahn auf den Schnellzugtrassen Konkurrenz machen können. Denn das Ministerium kann zwar bisher schon Strecken ausschreiben. „Aber das Verkehrsministerium ist der Staat und der Staat ist gleichzeitig der Eigentümer der Tschechischen Bahn“, so Prachař. Daher droht dem Minister zufolge die Gefahr, dass Bewerber, die sich erfolglos an einer Ausschreibung beteiligen, dem Ministerium vorwerfen, nicht unabhängig zu sein.
Anders sieht das Radim Jančura, dem das Reiseunternehmen Student Agency gehört. Mit seinem RegioJet konkurriert er mit der Tschechischen Bahn bereits auf der Trasse zwischen Prag und Ostrava. Er hält eine Regulierungsstelle für unnötig. Bis sie geschaffen wird, werden zwei Jahre vergehen, fürchtet der Brünner Unternehmer. Er glaubt deshalb, dass es sich seitens des Ministeriums nur um einen Vorwand handelt, um die Öffnung des Marktes zu blockieren. Bereits Ende des vergangenen Jahres sollten ursprünglich die ersten Strecken für den Wettbewerb geöffnet werden. Dabei handelte es sich unter anderem um die Verbindungen zwischen Prag und Cheb über Karlovy Vary und Ústí nad Labem, zwischen Pilsen und Most, sowie zwischen Liberc und Ústí nad Labem. Die Ausschreibungen werden sich nun weiter verzögern.
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