EM-Qualifikation: Dämpfer für Rosický und Co.

EM-Qualifikation: Dämpfer für Rosický und Co.

17. 6. 2015 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: KSI

Nach einem perfekten Start in die EM-Qualifikation im Herbst hat die tschechische Fußball-Nationalmannschaft in diesem Frühling viel Mühe, zu ihren Leistungen vom vergangenen Jahr zurückzufinden. Ende März erreichte das Team von Trainer Pavel Vrba gegen Außenseiter Lettland zuhause lediglich ein Unentschieden, am Freitagabend unterlag es im Spitzenduell der Gruppe A in Reykjavík mit 1:2 und musste die Isländer in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Die hervorragende Ausgangslage zu Beginn des Jahres ist damit verspielt. Dennoch hat die Mannschaft um Kapitän Tomáš Rosický immer noch sehr gute Chancen, sich für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich zu qualifizieren.

„Es war eine enge Partie, in der wir es nicht verdient haben, zu verlieren. Aber wir haben entscheidende Fehler gemacht, die auf diesem Niveau sofort bestraft werden“, erklärte Rosický unmittelbar nach dem Spiel. Der 34-Jährige sprach die individuellen Aussetzer vor den beiden Gegentoren an. Beim ersten stand Jaroslav Plašil nach einer Flanke zu weit von seinem Gegenspieler Aron Gunnarsson entfernt, um ihn am erfolgreichen Abschluss zu hindern. Das war in der 60. Minute und nicht einmal 300 Sekunden nach der tschechischen Führung durch Bořek Dočkal. Der Sparta-Profi beförderte den Ball nach einer schönen Kombination über Václav Pilař und Tomáš Necid mit einem strammen Schuss in den linken Torwinkel.

Den zweiten folgenschweren Fehler auf tschechischer Seite leistete sich Innenverteidiger Tomáš Sivok in der 76. Minute. Dem Routinier in Diensten von Beşiktaş Istanbul misslang ein Rückspiel an der eigenen Strafraumgrenze derart, dass Islands Stürmer Kolbeinn Sigthórsson es zum 2:1-Siegtreffer nutzte. „Wir sind ein Team. Wenn etwas schiefgeht, haken wir das ab und gehen zusammen weiter. Beim Fußball geschehen nun einmal Fehler“, wischte Schlussmann Petr Čech mögliche Schuldzuweisungen vom Tisch.

Wie sehr es das Nationalteam schmerzen wird, nicht zumindest das Unentschieden vor 15.000 begeisterten isländischen Fans im ausverkauften Laugardalsvöllur-Stadion festgehalten zu haben, wird sich im Herbst zeigen. Nach sechs von zehn Qualifikationsspielen geht es Anfang September zuhause gegen Kasachstan und danach auswärts in Lettland weiter. Beide Spiele muss die Mannschaft gewinnen, will sie vor den letzten Duellen im Oktober gegen die Türkei und die Niederlande nicht unter Zugzwang geraten. Der zweite Rang würde zur EM-Teilnahme berechtigen. Der Drittplatzierte muss in die Relegation.