Der Musterbetrieb stockt auf

Der Musterbetrieb stockt auf

Škoda nimmt neues Motorenzentrum in Betrieb. In den kommenden Monaten sollen 800 weitere Mitarbeiter eingestellt werden

10. 9. 2014 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Škoda Auto

Der Automobilhersteller Škoda Auto hat ein neues Motorenzentrum in Mladá Boleslav eröffnet. Gemeinsam mit dem Volkswagen-Konzern investierte das Unternehmen 45 Millionen Euro in die Erweiterung seines bestehenden Entwicklungs- und Technologiezentrums. Nach knapp zweijähriger Bauphase weihte der Škoda-Vorstand im Beisein von Finanzminister Andrej Babiš (ANO) das Werk am Mittwoch vergangener Woche feierlich ein. „Das neue Motorenzentrum ist eine bedeutende Investition in die Zukunft der Marke Škoda und der Tschechischen Republik“, wie Vorstandsmitglied Frank Welsch sagte. Babiš nannte das Unternehmen ein Musterbeispiel für erfolgreiche Privatisierung.

In dem Werk sollen etwa 300 Angestellte an 21 Prüfständen Motoren und Aggregate prüfen. Neben der Erprobung neuer Motoren für die Serienproduktion werden auch Tests durchgeführt, die für die Škoda-Motorsportaktivitäten notwenig sind.

Škoda ist das einzige Automobilunternehmen, das in Tschechien nicht nur Fahrzeuge produziert, sondern auch entwickelt. Sowohl die Modelle für die inländische Fertigung, als auch die Fahrzeuge, die im Ausland übers Band rollen, entwickelt das Unternehmen in Mladá Boleslav.

In den nächsten Monaten plant der Hersteller für die bevorstehende Serienproduktion des neuen Fabia weitere 800 Mitarbeiter einzustellen. Wie Škoda-Sprecher Josef Baláž bekanntgab, sollen diese vor allem in den Bereichen Montage und Logistik eingesetzt werden. Die Produktion des zum dritten Mal überarbeiteten Modells läuft bereits; es soll erstmals auf dem Pariser Autosalon am 2. Oktober präsentiert werden. Der Fabia gilt mit 200.000 im vergangenen Jahr verkauften Exemplaren nach dem Octavia als zweitbeliebtestes Škoda-Modell.

Derzeit beschäftigt das Unternehmen 19.500 Mitarbeiter in seinem Hauptwerk in Mladá Boleslav sowie 4.500 Personen in seinen Niederlassungen in Kvasiny und Vrchlabí im Nordosten Böhmens. Der monatliche Durchschnittslohn beträgt Angaben des Unternehmens zufolge 34.000 Kronen brutto (etwa 1.200 Euro). Im vergangenen Jahr vereinbarte Škoda Auto mit den Gewerkschaften allen Angestellten, die sich um eine Weiterbildung bemühen, den Arbeitsplatz zu garantieren.

Bis 2018 will Škoda Auto seinen Verkauf auf mindestens 1,5 Millionen Wagen pro Jahr steigern. Im ersten Halbjahr 2014 fanden rund 500.000 Fahrzeuge einen Käufer. Damit konnte der Automobilproduzent seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent erhöhen.