Beeindruckende Bilder
Impressionismus

Beeindruckende Bilder

Monet, Degas, Renoir, Gauguin: Meisterwerke der Sammlung Hansen zum ersten Mal in Prag ausgestellt

7. 8. 2019 - Text: Julia Miesenböck, Titelbild: Alfred Sisley - Le Déchargement des péniches à Billancourt (Ausschnitt), 1877 © Ordrupgaard, Kopenhagen

Im September 1916 kaufte der dänische Versicherungsdirektor Wilhelm Hansen in Paris die ersten impressionistischen Werke für seine Kunstsammlung. Damals war das ein durchaus mutiges Unterfangen: Die Stilrichtung war alles andere als anerkannt. Heute umfasst die dem Museum Ordrupgaard gehörende Sammlung die bekanntesten Maler des Impressionismus. Vergleichbaren Pariser Sammlungen steht sie um nichts nach.

Édouard Manet: Femme à la cruche (Frau mit Krug), um 1860 | © NGP

Die Nationalgalerie hat einige dieser Gemälde nun nach Prag geholt. Bis Mitte Oktober sind im Kinsky-Palais essenzielle Werke des Impressionismus von Claude Monet, Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Berthe Morisot oder Alfred Sisley zu sehen. Darüber hinaus bietet die Ausstellung einen komprimierten Querschnitt durch die französische Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und zeigt auch romantische und realistische Malerei. Unter den sechzig ausgestellten Bildern finden sich mit Paul Cézanne und Paul Gauguin auch Postimpressionisten. Gauguin ist mit einer Werkgruppe von acht Gemälden sogar ein ganzer Raum gewidmet.

Paul Cézanne: Baigneuses (Badende), um 1895 | © Ordrupgaard, Kopenhagen / Foto: Anders Sune Berg

Zu sehen sind außerdem Bilder der sogenannten Schule von Barbizon. Die um 1830 gegründete Künstlerkolonie brachte zwar realistische Malereien hervor, dennoch gilt sie als wichtiger Wegbereiter für den Impressionismus. Erstmals widmete man sich der Freiluftmalerei und der Abbildung desselben Sujets – etwa dem offenen Meer – zu unterschiedlichen Tageszeiten.

Claude Monet: Marine, Le Havre (um 1866) | © Ordrupgaard, Kopenhagen / Foto: Anders Sune Berg

Das offene Meer war auch ein beliebtes Motiv in der impressionistischen Malerei. Dabei ging es darum, in der Malerei den unmittelbaren Eindruck – die Impression – eines bestimmten Augenblicks abzubilden. Motive dafür fanden die Impressionisten nicht nur in der Natur, sondern auch an „zivilisierten“ Orten. Die Ausstellung im Kinsky-Palais zeigt etwa Claude Monets Gemälde „Marine, Le Havre“, Gartenansichten und urbane Sujets der Großstadt von Camille Pissarro. Auch dem impressionistischen Porträt ist ein Raum gewidmet: Hier beeindrucken insbesondere die Darstellungen des Lichteinfalls auf weißer Kleidung.

Camille Pissarro: Rue Saint-Lazare à Paris (1897) | © Ordrupgaard, Kopenhagen / Foto: Anders Sune Berg

Französischer Impressionismus: Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard. 29. Juni bis 13. Oktober 2019, Kinsky-Palais (Altstädter Ring 12, Prag 1), geöffnet: täglich 10 bis 18 Uhr (Mittwoch und Samstag bis 20 Uhr), Eintritt: 280 Kronen (ermäßigt: 150 Kronen)

Von Prag aus wandern die „Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard“ nach Hamburg: Ab 7. November sind sie in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.