Aufbauhilfe für Syrien
Außenminister hofft auf tschechische Firmen
27. 4. 2016 - Text: Katharina WiegmannText: kw/čtk; Foto: APZ
Der Krieg in Syrien dauert an. Ein friedliches Ende des Konflikts ist auch nach fünf Jahren nicht in Sicht. Der stellvertretende Außenminister des Landes Faisal al-Miqdad denkt dennoch bereits darüber nach, wer welche Rolle beim Wiederaufbau spielen könnte. Ginge es nach ihm, könnten auch tschechische Firmen zum Zuge kommen. Das sagte al-Miqdad bei einem Treffen mit Vertretern der Tschechischen Handelskammer am vergangenen Donnerstag. Syrien brauche in den kommenden Jahren Unterstützung in nahezu allen Bereichen, besonders aber bei der Wiederherstellung der Infrastruktur. Das Eisenbahnnetz müsse repariert, Straßen und Flughäfen erneuert werden. Benötigt werden laut der hiesigen Handelskammer Lokomotiven, Traktoren aber auch Kläranlagen, medizinische Geräte und Produkte der Pharmaindustrie.
Syrien gehörte einst zu den engsten Partnern der Tschechoslowakei im Nahen Osten. Bis heute genießt Tschechien einen guten Ruf im vom Bürgerkrieg zerstörten Land. Vor dem Krieg konnten tschechische Firmen mehrere Ausschreibungen in der Petrochemie für sich entscheiden. So baute Plynostav Pardubice beispielsweise im Jahr 2011 den 63 Kilometer langen Abschnitt einer Gasleitung zwischen Aleppo und der türkischen Grenze. Auch Škoda, ČKD DIZ und Prokop Engineering machten Geschäfte im Land.
Al-Miqdad traf während seines Besuchs auch Außenminister Lubomír Zaorálek (ČSSD) und Finanzminister Andrej Babiš (ANO). Neben den wirtschaftlichen Beziehungen war die gegenwärtige politische Situation Syriens Thema der Gespräche zwischen den Politikern.
Zaorálek forderte die syrische Regierung auf, einen Konsens mit der Opposition im Rahmen der im März begonnen Genfer Friedensgespräche zu finden. Weil die Gefechte trotz Waffenruhe anhalten, hatten die Gegner des Assad-Regimes den Verhandlungstisch Mitte April verlassen.
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