Auf in eine neue Zeit

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Christopher Nolan scheucht in „Interstellar“ Hollywoods Schauspielstars durch das All

12. 11. 2014 - Text: Peter HuchText: Peter Huch; Foto: Warner Bros

Die Welt ist dem Untergang geweiht. Das ökologische Gleichgewicht der Erde ist gekippt, unser Heimatplanet stirbt einen langsamen Tod und die Menschheit steht vor dem Exodus. Professor Brand (Michael Caine), Leiter der Nasa-Mission „Lazarus“, hat die Vision, den Fortbestand unserer Spezies zu sichern und schickt den Astronauten Cooper (Matthew McConaughey) mit einem Team los, um ein Wurmloch zu durchfliegen. Gemeinsam sollen sie die unendlichen Weiten dahinter erforschen und einen bewohnbaren Platz finden. Doch über der Mission liegt ein dunkler Schatten …

„Interstellar“ ist ein Science-Fiction-Film der Superlative. Der britisch-amerikanische Regisseur Christopher Nolan („Inception“, „The Dark Knight“) versammelte neben der ersten Riege der Hollywood-Schauspieler um McConaughey, Caine oder Matt Damon auch hinter den Kulissen nur die Besten. So lieferte etwa der deutsche Star-Komponist Hans Zimmer den Soundtrack. Und um das Wurmloch so genau wie möglich darzustellen, haben sich die Macher des Streifens renommierte Physiker als Berater an Bord geholt.

In dem dreistündigen Epos entwarf Nolan eine Welt, die an die großen literarisch-philosophischen Werke eines Stanisław Lem („Solaris“) oder Isaac Asimov („Der Aufbruch zu den Sternen“) erinnert. Der Film erzählt vom unbezwingbaren Willen zum Überleben und der Kraft der Liebe, die von Wahnsinn und Betrug herausgefordert werden. Schauplätze der ungewissen Mission sind geheimnisvolle ferne Planeten, spektakulär animiert und in Szene gesetzt von einem Meister der subtilen Spannung. Da ein großer Teil der Geschichte aber auch im Mittleren Westen spielt, wirkt „Interstellar“ weniger abstrakt und ist geerdeter als vergleichbare Filme wie Stanley Kubricks „Odyssee im Weltraum“. Nolans neuster Streich sprüht vor Ideen und überwältigenden Momenten; und im Kinosessel fühlt man sich, als wäre man selbst im All.

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