App in den Urlaub

Wenn der Urlaub näher rückt, wird bei vielen neben der Vorfreude auch das mulmige Gefühl stärker. Sie bekommen zittrige Knie und schweißnasse Hände, wenn sie nur daran denken, bald in ein Flugzeug steigen zu müssen. Hilfe für Menschen mit Flugangst kommt nun aus Mähren. In Olomouc haben Psychologen eine App entwickelt, die Passagieren helfen soll, Stress abzubauen und ihre Angst vorm Fliegen zu überwinden.

Fluggäste brauchen nur Kopfhörer und ein Smartphone, um die Anwendung zu nutzen, die auf der Grundlage therapeutischer Ansätze entwickelt wurde. Sie arbeitet mit Entspannungstechniken und Atemübungen. Außerdem werden Passagiere darüber informiert, was um sie herum im Flugzeug geschieht.

Die App trägt die Bezeichnung „Hlavně v klidu“ („Hauptsache ruhig bleiben“) und kann kostenlos heruntergeladen werden. Sie wird auf Tschechisch, Deutsch, Englisch und Spanisch angeboten. „Ich fliege selbst nicht gerne und habe Angst davor“, gesteht der Erfinder der App, der Psychologe Adam Suchý. Entwickelt hat er die Anwendung gemeinsam mit seinen Kollegen. Sie beruht auf psychotherapeutischen Ansätzen, die auf die Situation im Flugzeug zugeschnitten sind.

So erfahren Passagiere beispielsweise Fakten über Sicherheit, Vorgänge in der Erdatmosphäre, Ängste und wie sich diese äußern. „Es ist erwiesen, dass die Menschen ruhiger sind, wenn sie wissen, was im Flugzeug um sie herum geschieht – und wenn sie auch verstehen, woher die Geräusche kommen, die sie hören“, erklärt Suchý.

Im zweiten Teil der App werden psychotherapeutische Methoden eingesetzt. Die Passagiere hören zum Beispiel Anleitungen zur Muskelentspannung oder für Atemübungen. „Mithilfe der App für das Smartphone haben die Menschen den Psychologen immer mit dabei“, so Suchý.

Experten zufolge leiden im Allgemeinen mehr Männer als Frauen unter Flugangst. Ihnen fiele es schwerer, anderen zu vertrauen und selbst keine Kontrolle über die Situation zu haben.

Die Entwickler der App denken laut Suchý darüber nach, sie künftig auch für andere Themen anzubieten – das könnten etwa Prüfungsangst oder die Angst vor dem Zahnarzt sein.