Affäre um Tschechiens Eishockey-Coach

Affäre um Tschechiens Eishockey-Coach

Vladimír Růžička soll Schmiergeld entgegengenommen haben

13. 4. 2015 - Text: Ivan DramlitschText: id/čtk; Foto: APZ

 

Kurz vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land gerät der Trainer der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, Vladimír Růžička (51, Foto), unter Druck. Ein mit versteckter Kamera aufgezeichnetes Video, das auf Youtube hochgeladen wurde, zeigt den Coach im Gespräch mit dem Vater eines Eishockeyspielers. Darin wird angedeutet, dass Růžička als Trainer und Manager von Slavia Prag 500.000 Kronen (ca. 18.000 Euro) von dem Vater angenommen hatte. Als Gegenleistung sollte Růžička dessen Sohn für den Verein spielen lassen.

Růžička bestreitet nicht, das Geld entgegengenommen zu haben, leugnet jedoch, dass es sich um Bestechungsgeld gehandelt habe. „Ich habe nie Geld entgegengenommen mit dem Versprechen, einen Spieler zu bevorteilen. Die ganze Sache wurde künstlich herbeigeführt mit dem Ziel, mir und der Nationalmannschaft vor der Weltmeisterschaft zu schaden“, so Růžička in einer offiziellen Stellungnahme.

Bei dem Betrag habe es sich laut Růžička um „Sponsorengelder“ gehandelt, er habe das Bargeld in einem Tresor des Vereins deponiert und die Vereinsleitung informiert. Später habe er das Geld zurückgegeben, weil es für den Betrag „keine Dokumentation“ gegeben habe. Die aktuelle Vereinsführung geht jedoch in einer ersten Stellungnahme auf Distanz zu ihrem ehemaligen Arbeitnehmer. Der von Růžička geschilderte Vorgang sei der Vereinsführung nicht bekannt, es gebe auch keinen entsprechenden Tresor. Slavia Prag fordert in der Stellungnahme den Coach auf, die Hintergründe des Vorgangs „unverzüglich aufzuklären“. Růžička möchte sich jedoch bis zum Ende der WM nicht mehr zu der Sache äußern.