In Kürze

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Severní energetická schließt Kohlegrube – Grandhotel Pupp weckt Interesse in Shanghai – WANO kontrolliert Atomkraftwerk Temelín

2. 12. 2015 - Text: Corinna Anton

Severní energetická schließt Kohlegrube
Das Bergbauunternehmen Severní energetická wird im Frühjahr die Grube Centrum bei Most schließen. Aufgrund der staatlichen Förderlimits könne die Firma sie nicht weiter betreiben, sagte Sprecherin Gabriela Sáričková Benešová am Donnerstag vergangener Woche. In der Grube sind mehr als 300 Arbeiter beschäftigt. Wie viele entlassen werden, steht noch nicht fest. Ein Teil solle in anderen Gruben oder bei Zulieferern unterkommen, so Direktor Petr Kolman. Das Unternehmen Severní energetická zählte Ende Dezember 2014 knapp 1.000 Angestellte. Wegen der Obergrenzen für den Abbau von Braunkohle strich es aber bereits dutzende Stellen. Im vergangenen Jahr förderte Severní energetická 3,7 Millionen Tonnen Braunkohle und wies einen Bruttogewinn von 1,35 Milliarden Kronen (knapp 50 Millionen Euro) aus.

Grandhotel Pupp weckt Interesse in Shanghai
Der chinesische Konzern CEFC hat angeblich Interesse am berühmten Karlsbader Grandhotel Pupp. Das berichtete die Tageszeitung „Lidové noviny“ in der vergangenen Woche. Die private Unternehmensgruppe aus Shanghai hat bereits mit Übernahmen in Tschechien für Schlagzeilen gesorgt. Ihr gehören zum Beispiel 60 Prozent des Fußballvereins Slavia Prag und Anteile der Fluggesellschaft Travel Service. Kürzlich kündigte sie zudem an, sie werde das Prager Fünfsternehotel „Le Palais Art Hotel Prague“ übernehmen. Auch in Karlovy Vary (Karlsbad) hat CEFC bereits Kontakte. Einer der Hauptpartner des Internationalen Filmfestivals, das jährlich in der Kurstadt stattfindet, ist die Brauereigruppe Pivovary Lobkowicz – Anfang September wurde bekannt, dass CEFC gemeinsam mit Partnern 79,4 Prozent des Unternehmens kaufen wird.

WANO kontrolliert Atomkraftwerk Temelín
Mehr als 30 Experten aus zwölf Ländern überprüfen derzeit das Atomkraftwerk im südböhmischen Temelín. Die Kontrolle dauert zwei Wochen und verläuft nach den Regeln des Weltverbands der Kernkraftwerksbetreiber (WANO), einer Interessenorganisation der Atomindustrie, die kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl gegründet wurde. Laut Unternehmenssprecher Marek Sviták handelt es sich um die größte Kontrolle in der Geschichte des Kraftwerks, das seit 15 Jahren Strom produziert. Die Untersuchung endet am 11. Dezember, anschließend werden die Kontrolleure ihre Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen. Nach zwei Jahren kehren sie zurück, um zu bewerten, wie die Betreiber die Empfehlungen umgesetzt haben. In Temelín wurden 2014 knapp 15 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Anlage deckt ein Fünftel des tschechischen Bedarfs.