Lange Nacht der Theater

Lange Nacht der Theater

Bühne frei für benachteiligte Menschen

17. 11. 2015 - Text: Franziska NeudertText: fn; Foto: Divadlo Kampa

 

Einmal hinter die Kulissen schauen, mit Schauspielern plaudern und am Bühnenbild basteln – das verspricht die „Theaternacht“ („Noc divadel“). Das Festival findet traditionsgemäß am dritten Samstag im November statt. In Tschechien öffnen am 21. November insgesamt 130 Schauspielhäuser in 36 Städten ihre Türen bis tief in die Nacht hinein. Auf dem Programm stehen Bühnenstücke, Workshops, Gespräche mit Künstlern, Konzerte, Führungen und Aktionen für Kinder.

Weil die Kraft des Theaters nicht nur in seiner künstlerischen, sondern vor allem in seiner sozialen Dimension liege, wie die Organisatoren der Theaternacht sagen, widmen sie das Festival in diesem Jahr benachteiligten Menschen. Mit der Aktion „Na dřeň“ („Ins Mark“) wollen die Veranstalter auf die vielen Leukämiekranken hierzulande aufmerksam zu machen. Alle drei Minuten werde die Krankheit diagnostiziert, zugleich aber gebe es bedenklich wenig Knochenmarkspender, heißt es auf der Homepage der Theaternacht. Wer sich bis 30. Juni 2016 als Spender registriert, erhält zwei Eintrittskarten für eine Vorstellung in einem an der Kampagne beteiligten Schauspielhaus.

Auch die Situation der Flüchtlinge machen die Veranstalter in diesem Jahr zum Thema der Theaternacht. Um den Kindern Asyl suchender Familien ein wenig Farbe in ihre Unterkünfte zu bringen, haben sie gemeinsam mit dem Prager Institut für Kunst und Theater einen Workshop vorbereitet, bei dem Bühnen für Puppentheater und Marionetten entstehen sollen. Sie werden anschließend an Flüchtlingsunterkünfte in Tschechien geschickt. Das Schlesische Theater in Opava und das Kulturzentrum „Stará Aréna“ in Ostrava erwarten die Besucher mit interaktiven Führungen, die das Leid der Flüchtlinge nachvollziehbar machen. Schauspieler, die als Freiwillige an der ungarisch-serbischen Grenze halfen, haben hierfür Performances ausgearbeitet.

Noc divadel, Samstag, 21. November, Informationen unter www.nocdivadel.cz und www.nadren.eu