80 statt 50
Magistrat und Polizei wollen höhere Tempolimits
20. 1. 2016 - Text: Marcus Hundt
80 statt 50
Autofahrer können künftig wohl öfter Gas geben. Die Polizei überprüft derzeit mit der Stadtverwaltung sämtliche Strecken in Prag, auf denen die Geschwindigkeit gemessen wird. Bei einigen der etwa 30 Kontrollabschnitte, auf die meistens ein Schild mit der Aufschrift „Měření rychlosti“ hinweist, könnte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit geändert werden. Das sagten der stellvertretende Oberbürgermeister Petr Dolínek (ČSSD) und der Chef der Prager Verkehrspolizei Pavel Švrčula auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am vergangenen Freitag. Im Rahmen dieser Prüfungen war vor kurzem das Tempolimit auf der Stadtautobahn zwischen Pankrác und der Südverbindung (jižní spojka) von 50 auf 80 km/h erhöht worden. Sowohl das Rathaus des vierten Stadtbezirks als auch der Bürgerverein Auto*mat, der den Autoverkehr eindämmen will, kritisieren die Maßnahme an der Straße des 5. Mai. Mitglied Vratislav Filler sieht in der Erhöhung einen „Schritt zurück“, da sie dem Lärmschutz nicht genüge. Dolínek entgegnete, durch höhere Geschwindigkeiten ließen sich Staus vermeiden und abgasbedingte Feinstaubemissionen verringern.
Passagierrekord am Flughafen
Am Václav-Havel-Flughafen wurden im vergangenen Jahr so viele Passagiere verzeichnet wie seit zehn Jahren nicht mehr. Wie ein Vertreter des Flughafens am Montag bekanntgab, wurden 2015 etwa zwölf Millionen Fluggäste abgefertigt. Das sind knapp acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Flughafengesellschaft zufolge seien für den Rekord vor allem Rabatt-Programme für bisherige Partner, neue Destinationen und größere Flugzeuge verantwortlich. Insgesamt seien 27 neue Verbindungen geschaffen worden; acht neue Fluggesellschaften wurden gewonnen. Das Unternehmen gehe davon aus, dass der Flughafen weiterhin wächst, sagte dessen Vorsitzender Václav Řehoř. Wenn alles gut verliefe, rechne er in diesem Jahr sogar mit einem historischen Rekordwert, so Řehoř. Im vergangenen Jahr flogen insgesamt 64 Airlines den Prager Flughafen an, der 140 Ziele anbietet. Knapp 91 Prozent der Passagiere nutzen Flugverbindungen in Europa; in den Nahen Osten fliegen 3,4 Prozent und nach Afrika 3,2 Prozent.
Unterkunft für syrische Familie
Der sechste Prager Bezirk wird eine Wohnung an eine syrische Familie vermieten, die im September vergangenen Jahres Asyl in Tschechien erhalten hat und derzeit in einer Gemeinschaftsunterkunft in Ústí nad Labem lebt. Über die Entscheidung der zuständigen Lokalpolitiker informierte Sprecher Martin Churavý in der vergangenen Woche. Im Stadtteil befindet sich eine Schule, die Tschechischkurse für arabische Muttersprachler anbietet. Außerdem gibt es dort eine kleine arabische Gemeinde, die bereits mit den künftigen Nachbarn in Kontakt ist und sie unterstützt. Die Familie kommt aus der Nähe der Stadt Aleppo. Die tschechische Regierung hat im vergangenen Jahr beschlossen, bis Ende 2017 insgesamt 1.500 Flüchtlinge aufzunehmen. Aufgrund einer Entscheidung der Europäischen Union sollen weitere 1.591 Asylbewerber nach Tschechien kommen. Die Regierung bereitet ein Integrationsprogramm vor, das den Flüchtlingen die Suche nach einer Wohnung und Arbeit erleichtern soll.
Auf unbestimmte Zeit verschoben
Neue Formen des Unterrichts