Neues aus der Vogelwelt

Neues aus der Vogelwelt

Komisch bis tragisch ist das Schicksal von 18 Ibissen aus dem Prager Zoo

9. 3. 2016 - Text: Corinna AntonText: ca/čtk; Foto: Zoo Praha

Komisch bis tragisch ist das Schicksal von 18 Ibissen aus dem Prager Zoo. Ihre Artgenossen sind normalerweise in tropischen, subtropischen und gemäßigt warmen Zonen zuhause. Den schönen Schreitvögeln aus dem Tiergarten hat in der vergangenen Woche ausgerechnet ein heftiger Wintereinbruch zu ein wenig Freiheit verholfen. Weil starker Schneefall ihre Käfige beschädigte, konnten die Tiere am Dienstag aus dem Zoo ausbrechen. In der Hauptstadt begann daraufhin eine große Suchaktion. Aufmerksame Bürger meldeten verdächtige Vögel, in sozialen Netzwerken verbreiteten sich Fotos der gesuchten Ibisse, auch eine Hotline wurde eingerichtet. Alle packten mit an. Ein junges Paar überwältigte einen Vogel mithilfe eines Pullovers, einen zweiten fing ein Polizist, einen dritten ein Postbote. Wie so eine Rettungsaktion abläuft, sieht man am besten auf einem Video im Internet. Bevor der Mann mit dem Kescher anrückt, wird Werbung eingespielt. Für Kentucky Fried Chicken. Knusprig gebratenes Geflügelfleisch, lecker. Wie wohl so ein Ibis schmeckt? Besonders groß ist die Chance, dass eines der Tiere noch auf dem Teller landen könnte, allerdings nicht. Bis Montagabend waren bereits 15 von 18 Vögeln wieder sicher hinter Gittern. Das zwitscherte, also twitterte, übrigens Zoodirektor Miroslav Bobek.

Noch schönere Neuigkeiten aus der Vogelwelt verkündeten am Wochenende seine Kollegen vom Brünner Zoo. Acht Jahre warteten die Pfleger dort darauf, dass Žanda und Pepík Nachwuchs zeugten. Nun haben sie es endlich geschafft. Das exotische Papageienpaar, das tschechische Zöllner 2008 bei Schmugglern sichergestellt hatten, erwartet Nachwuchs. Wahrscheinlich im April werden Besucher die Graupapageien-Küken bestaunen können, sagte eine Sprecherin des Zoos.

Dass auch beim Federvieh Freud und Leid manchmal nah beieinanderliegen, zeigt eine Meldung aus Nový Jičín. Kriminalbeamte suchen dort nach einem Täter, der Anfang des Monats einen Weißstorch erschossen haben soll. Weil die Tiere unter Schutz stehen, wird der Fall als Straftat untersucht. Dem Schuldigen drohen bis zu drei Jahre Gefängnis. Was hinter der Tat steckt, ist ungewiss. Ob Störche besser schmecken als Ibisse?