Die Flut in Zahlen

Die Flut in Zahlen

Die Kreise Ústí nad Labem und Mittelböhmen waren am stärksten betroffen

12. 6. 2013 - Text: Marcus HundtText: mh/čtk; Foto: čtk

 

Nach dem Hochwasser in der ersten Juni-Woche gehen die Pegelstände der Flüsse in Tschechien zurück. In den meisten der von der Flut betroffenen 700 Städte und Gemeinden schreiten die Aufräumarbeiten voran. Bereits eine Woche nachdem die Moldau in Prag ihren Scheitelpunkt erreichte, hunderte Gebäude geräumt und U-Bahn-Stationen gesperrt werden mussten, scheint in der Hauptstadt der Alltag zurückgekehrt zu sein. Während die Prager Stadtverantwortlichen noch keine Angaben über den Umfang der von den Überschwemmungen verursachten Schäden machen wollen, gaben einige Kreise des böhmischen Landesteils erste Prognosen bekannt, die das ungefähre Ausmaß der Hochwasser-Katastrophe erahnen lassen. Am stärksten betroffen ist dabei Ústí nad Labem, wo der Schaden auf über 3 Milliarden Kronen (etwa 120 Millionen Euro) beziffert wird. In Südböhmen geht man von einer Milliarde Kronen aus – eine Summe, die in Mittelböhmen allein für die Instandsetzung der beschädigten Straßen investiert werden muss.

Das Finanzministerium hat angekündigt, den vom Hochwasser Betroffenen einen Teil oder die gesamte Einkommenssteuer zu erlassen. Regierungschef Petr Nečas (ODS) erklärte, die Bevölkerung werde nicht direkt für die Beseitigung der Hochwasserschäden aufkommen. „Dank ihrer Sparpolitik verfügt die Regierung über die notwendigen Mittel zur Hochwasserhilfe, es wird keine speziellen Steuern oder Maßnahmen geben“, so Nečas. Nach dem Hochwasser von 2010 hatte die damalige Regierung noch eine zeitlich begrenzte Hochwassersteuer eingeführt.

Milliarden für das Hochwasser

1,8 Mrd.  Die tschechischen Landwirte beklagen Verluste von etwa 1,8 Milliarden Kronen.

2,2 Mrd.  Allein in Ústí nad Labem (Aussig) richtete das Elbe-Hoch-wasser einen Schaden von mindestens 2,2 Milliarden Kronen an.

3,3 Mrd.  Um Autobahnen, Schnellstraßen und Eisenbahntrassen zu reparieren, sind mindestens 3,3 Milliarden notwendig.

7,3 Mrd.  Für die Beseitigung der Hochwasserschäden hat die Regierung 7,3 Milliarden Kronen an Hilfsgeldern zugesagt.

7,5 Mrd.  Über 20.000 Schadensfälle sind den Versicherungsgesellschaften gemeldet worden, die schätzungsweise mehr als 7,5 Milliarden Kronen auszahlen müssen.

20 Mrd.  Experten schätzen den Gesamtschaden des Juni-Hochwassers in Tschechien auf über 20 Milliarden Kronen.

Quelle: čtk, Stand: 10. Juni 2013