Liebe ohne Grenzen
Party-Stimmung unter dem Banner des Regenbogens: Etwa 17.000 Anhänger der LGBT-Community (englische Abkürzung für die Gemeinschaft der Lesbischen, Schwulen, Bi- und Transsexuellen) zogen am Samstag durch die Straßen der Hauptstadt.
21. 8. 2014 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Lukáš Bíba/Prague Pride
Mit ihrer Parade vom Wenzelsplatz bis zum Letná-Park setzten sie ein farbenfrohes Zeichen gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten. Mit Karikaturen Wladimir Putins und Slogans wie „Liebe ohne Schranken“ galt die Unterstützung der Demonstranten in diesem Jahr vor allem den Homo-, Bi- und Transsexuellen in Osteuropa. „Die Menschen östlich unseres Landes können Festivals wie die Prague Pride nicht organisieren. Sie riskieren Übergriffe von Polizei und Extremisten“, so Festival-Direktor Czeslaw Walek.
Die Parade bildete den Höhepunkt der Prague Pride, des größten Festivals der „queeren Community“ in Tschechien. Über eine Woche hinweg drehten sich zahlreiche Diskussionen, Ausstellungen, Konzerte und Workshops um die Rechte jener, die sich unter die heteronormativen Konventionen der Gesellschaft nicht reibungslos einordnen lassen.
Das Festival ging am Sonntag zu Ende. Wie in den vergangenen drei Jahren führte die Nachwuchsorganisation der Christdemokraten (KDU-ČSL) eine Gegendemonstration durch. Etwa 80 Mitglieder der Gruppe protestierten insbesondere gegen das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare.
Während die Anhänger der Christdemokraten ihre Ansicht friedlich zum Ausdruck brachten, kam es am Rande der LGBT-Parade zu kleineren Übergriffen. Die Polizei nahm 15 Unruhestifter vorübergehend fest, insgesamt aber sei der Umzug reibungslos verlaufen. „Wir können sagen, dass nichts Dramatisches geschehen ist“, so Polizeisprecher Jan Daněk. Die Parade der Prague Pride fand zum vierten Mal statt. Bei ihrer Premiere im Jahr 2011 zählte sie 8.000 Teilnehmer, im vergangenen Jahr waren es 20.000.
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