In Kürze

Öfter unterwegs: Gehören überfüllte Straßenbahnen in den Nächten auf Samstag und Sonntag bald der Vergangenheit an? Ab 1. September werden manche Busse und Bahnen der städtischen Verkehrsbetriebe im 20-Minuten-Takt unterwegs sein. Zuvor mussten Fahrgäste bis zu 30 Minuten an der Haltestelle warten. Die vom Stadtrat beschlossenen Änderungen betreffen die Straßenbahnlinien 51 bis 59 sowie die Buslinien 504, 505, 508, 510, 511 und 512. Falls sich der Probebetrieb bis Ende des Jahres bewährt, sollen die neuen Fahrpläne weiterhin gelten. Das letzte Mal waren die Intervalle zu später/früher Stunde vor 14 Jahren verkürzt worden: von 40 auf 30 Minuten.

Langwierig: Vor zwei Jahren hat der zehnte Stadtbezirk eine Hälfte der sogenannten Čapek-Villa in Vinohrady gekauft. Nun wird es noch einmal mindestens zwei Jahre dauern, bis sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ein Trost für diejenigen, die auf ein früheres Ende der Rekonstruktion gehofft hatten: In der Galerie Deset auf dem Čech-Platz (Čechovo náměstí) soll ein Teil der vor kurzem entdeckten Privatfotografien von Karel Čapek, dem bedeutendsten tschechischen Prosaschriftsteller des 20. Jahrhunderts, ausgestellt werden – voraussichtlich im Herbst dieses Jahres. In der Doppelvilla der Brüder Čapek traf sich zwischen 1924 und 1938 die sogenannte Freitagsrunde („Pátečníci“), an der Politiker, Journalisten und Künstler teilnahmen. Oft fanden sich auch Staatspräsident Masaryk und Außenminister Beneš zu zwanglosen Gesprächen ein.

Premiere: Erstmals in seiner 108-jährigen Geschichte wird die Mannschaft von Slavoj Vyšehrad ab der kommenden Saison in der zweithöchsten Spielklasse des tschechischen Fußballs (im Stadion von Viktoria Žižkov) auflaufen. Und das, obwohl der Verein als Tabellendritter den Aufstieg verpasst hatte. Des einen Freud, des anderen Leid: Der Fußballverband entschied zuvor, dass Drittligameister Bohemians Prag keine Lizenz für die zweite Liga erhält. Der Grund ist ein seit vielen Jahren währender Rechtsstreit mit dem gleichnamigen Erstligisten.

Kurios: Die Polizei bittet um Mithilfe – in einem außergewöhnlichen Fall. Gesucht wird eine Person, die am 7. Juni einen schlafenden Autofahrer ausgeraubt hat. Eine Polizeisprecherin erklärte dazu in der vergangenen Woche: Nach einer längeren Dienstfahrt sei der Mann so müde gewesen, dass er sein Auto gerade noch parken konnte, bevor er in Tiefschlaf verfiel. Er schlief so fest, dass er nicht einmal bemerkte, wie jemand seinen Geldbeutel, zwei Handys und eine Jacke stahl. Auch die Brille und die Armbanduhr soll der Täter ihm abgenommen haben. Der Schaden soll sich auf mehr als 120.000 Kronen (etwa 5.000 Euro) belaufen. „Nach einer halben Stunde erlebte er ein böses Erwachen“, so die Polizeisprecherin.