Zweifelhaftes Angebot
BigBoard will mit Stadt zusammenarbeiten
21. 1. 2015 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Nechceme billboardy
Erst im Oktober vergangenen Jahres protestierte die Werbefirma BigBoard öffentlichkeitswirksam gegen den Magistrat. Das Unternehmen ließ die Wahlplakate des damaligen Oberbürgermeisters Tomáš Hudeček (TOP 09) weiß überkleben, um gegen eine neue Stadtverordnung zu demonstrieren, derzufolge großflächige Reklametafeln verboten wurden. Nun hat BigBoard der Stadt vorgeschlagen, eine gemeinsame Aktiengesellschaft zu gründen. Als „Pražská reklama“ (PR) will es zusammen mit dem Magistrat in Prag Werbetafeln aufstellen.
„Für Prag wäre ein solches Projekt vorteilhaft, in vielen anderen Städten der Welt funktionieren derartige Modelle bereits gut“, erklärt BigBoard-Chef Richard Fuxa. Einen Brief mit dem Firmenkonzept habe er dem Magistrat Anfang Januar zugestellt. Darin versichert er der Stadt, dass diese Anteile an der neuen Aktiengesellschaft haben werde.
Vertreter des Magistrats säßen sowohl im Aufsichtsrat als auch im Firmenvorstand. BigBoard wolle seine Werbeflächen in das Unternehmen einbringen, die Stadt solle sich mit den Grundstücken beteiligen, auf denen sich die Reklameschilder befinden. Mit den Einnahmen soll PR auch gegen illegale Werbung vorgehen. „Ein Teil des Verdienstes würde in einen Fonds fließen, mit dessen Hilfe illegale Reklame entfernt würde“, so Fuxa.
Wie der Magistrat zu dem Projekt steht, ist bisher unklar. Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (ANO) gab bekannt, den Brief noch nicht näher angeschaut zu haben. Ihr Stellvertreter Matěj Stropnický (SZ) hingegen lehnt das Angebot vehement ab. „Ähnliche Angebote hat BigBoard vor kurzem auch Betreibern von Spielautomaten gemacht“, so Stropnický, der sich für ein generelles Verbot großformatiger Plakatwände ausspricht.
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