„Realistisch ist 2016“
Fertigstellung der Autobahn D8 verzögert sich weiter
19. 3. 2014 - Text: Marcus HundtText: mh/čtk; Bild: APZ
Kaum ist ein Termin angesetzt, wird er schon wieder infrage gestellt. Die Rede ist vom fehlenden, knapp 13 Kilometer langen Teilstück der Autobahn D8 zwischen Prag und Dresden, das durch das Böhmische Mittelgebirge führt. Ursprünglich war eine Fertigstellung für 2010 geplant. Nun sagte Bauleiter František Zuckerstein, „realistisch ist Mitte 2016“. Das Verkehrsministerium hatte zuvor mit einem Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr gerechnet. Minister Antonín Prachař (ANO) will eine Verzögerung nicht bestätigen: „Was auch immer ich sage, es würde vielleicht nicht stimmen.“
Laut Zuckerstein seien vor allem Bürokratie-Probleme für den Zeitrückstand verantwortlich, aber auch ein Erdrutsch im Sommer 2013, der einen fast fertiggestellten Abschnitt verschüttete. Noch nicht abzuschätzen seien die Folgen einer geologischen Untersuchung, die im April beginnen soll. Es ist möglich, dass die vorgesehene Streckenführung erneut geändert werden muss. Der Verkehrsminister und der Hauptmann des Kreises Ústí nad Labem, Oldřich Bubeníček (KSČM), sehen die Schuld an den schleppenden Bauarbeiten auch bei der ehemaligen Regierung. In den zuständigen Ministerien habe man laut Bubeníček „ironisch gesagt neun Monate lang unberührte Natur“ gesehen. Über die Verbindung zwischen Böhmen und Sachsen wird bereits seit Anfang der Neunziger gestritten. Seitdem nutzen täglich bis zu 10.000 aus Deutschland kommende Autofahrer die Straßen über Teplice und Ústí nad Labem.
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