Pinsel statt Mikrofon

Hätte Karel Gott einst den Sprung an die Kunsthochschule geschafft, wäre er vermutlich nicht als „Goldene Stimme aus Prag“ berühmt geworden, sondern als „Goldenes Händchen“. Seit mehr als 50 Jahren hat der Schlagersänger auch eine Leidenschaft für die Malerei. Nun soll er für das Musical „Čas růží“ („Zeit der Rosen“) des tschechischen Sängers und Produzenten Sagvan Tofi ein Bild malen. „Mir wurde aufgetragen, ein Gemälde anzufertigen, das in der erzählten Geschichte eine Rolle spielt“, sagte Gott in der vergangenen Woche. Sofort könne er zwar noch nicht zum Pinsel greifen, so der 77-Jährige, denn er brauche noch genaue Anweisungen: „Ich warte ab, welche Kostüme ausgewählt werden, damit ich weiß, wie ich die Frau auf dem Bild anzuziehen habe.“

Eine Rolle als Sänger hat Gott nicht angeboten bekommen. Er sei jedoch von den Liedern des Schlagerbarden inspiriert worden, sagt Regisseur Petr Novotný. Seine Premiere feiert das Stück voraussichtlich am 9. März im Prager Musiktheater in Karlín.

Dass sich die beliebteste Stimme des Landes nun ganz dem Gesang versagt, müssen Fans nicht befürchten. Ein Konzert in kleinerem Rahmen hat Gott, der vor kurzem eine Krebstherapie überstanden hat, für den 10. Oktober im Prager Klub Malostranská beseda angekündigt.