„Tanzen ist wie Träumen mit den Füßen“
Interview

„Tanzen ist wie Träumen mit den Füßen“

Eistänzer Joti Polizoakis überzeugt mit seiner Partnerin Kavita Lorenz bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Nun hat er sich ein neues Ziel gesetzt: In vier Jahren will er die erste deutsche Olympia-Medaille im Eistanz gewinnen

16. 2. 2018 - Interview: Marcus Hundt, Fotos: Joti Polizoakis

Panagiotis „Joti“ Polizoakis hat sich gerade einen Kindheitstraum erfüllt. Obwohl er erst vor drei Jahren zum Eistanz gewechselt ist, nahm er in dieser Disziplin an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teil. Experten trauen dem Ausnahmetalent den Sprung an die Weltspitze zu. Der Anfang ist gemacht: Mit seiner Partnerin Kavita Lorenz gewann der 22-Jährige schon dreimal die Deutschen Meisterschaften. Bei Olympia erreichten sie einen hervorragenden 16. Platz. Geboren im schwäbischen Bietigheim-Bissingen entdeckte er seine Leidenschaft für den Eiskunstlauf aber nicht in Deutschland, sondern in Tschechien. Gegenüber der „Prager Zeitung“ sprach Polizoakis vor seinen olympischen Auftritten über seine tschechischen Wurzeln, über Helden auf dem Eis, gravierende Einschnitte in seiner Sportart und darüber, warum er seine Schlittschuhe fast an den Nagel gehängt hätte.

 

PZ: Panagiotis Polizoakis – kein typisch deutscher Name. Ihr Vater kommt aus Griechenland, Ihre Mutter aus Tschechien. Theoretisch hätten Sie bei Olympia auch für eines dieser Länder antreten können.  
Joti Polizoakis: Ja, das wäre bestimmt möglich gewesen. Meine Partnerin hat sogar noch einen indischen und einen Schweizer Pass. Wir beide vereinen also insgesamt fünf Nationen. Aber wir haben uns für Deutschland entschieden. Zum einen, weil wir hier geboren wurden und zum anderen, weil wir hier mit dem Sport angefangen haben und uns die Deutsche Eislauf-Union als Eiskunstläufer aufgebaut hat. Wir sind stolz darauf, die deutschen Farben im Ausland zu vertreten.

Im Vergleich zu anderen Wintersportarten wie Biathlon oder Skispringen geht Eiskunstlauf etwas unter und wird in den Medien kaum beachtet. Das muss doch frustrierend sein.
Das ist es auch. Wir Eiskunstläufer verdienen auf jeden Fall mehr Anerkennung. Ich denke, niemand kann sich vorstellen, wie viel wir für unseren Sport geben. Wir trainieren jeden Tag verdammt hart, um auf dem Eis eine gute Performance abzuliefern. Der Eiskunstlauf ist vielleicht die schönste Sportart, die es überhaupt gibt. Viele Leute sprechen mich an und sagen, dass sie Eiskunstlauf lieben und gerne sehen wollen, aber die Frage ist dann immer wo. Im Fernsehen wird kaum etwas übertragen – und das liegt nicht an den fehlenden Resultaten. Aljona Savchenko ist inzwischen fünffache Weltmeisterin und jetzt sogar Olympiasiegerin, eine Wahnsinnssportlerin! Und trotzdem wird sie wie jeder andere behandelt. Das geht echt nicht.

 | © Joti Polizoakis

Aljona Savchenko hat sich mit Bruno Massot nach einer fantastischen Kür gerade ihren großen Traum erfüllt. Nach Platz vier im Kurzprogramm liefen sie tatsächlich noch zu olympischem Gold. Finden Sie Worte dafür?
Worte können das gar nicht beschreiben, was da abgelaufen ist. Niemand hat diese Goldmedaille mehr verdient als die beiden. Ein „Olympic moment“ … ein Moment, den ich zuvor noch nie so gespürt und gesehen habe. Das werde ich nie vergessen. Vor ein paar Tagen saß ich noch mit Aljona in ihrem Zimmer und wir haben darüber gesprochen, wie sie an ihren Wettkampf herangehen. Und jetzt ist sie Olympiasiegerin, endlich Olympiasiegerin. Unglaublich.

Medaillen sind für Sie und Ihre Partnerin Kavita Lorenz noch außer Reichweite. Was für ein Ziel haben Sie sich gesetzt?
Kavita und ich sind die jungen Hasen in unserem Sport und es sind unsere ersten Spiele. Eine bestimmte Platzierung haben wir uns nicht vorgenommen. Unser Ziel ist es aber, ins Finale zu kommen, also unter die besten 20. Wir wollen bei Olympia eine gute Leistung zeigen und einen positiven Eindruck hinterlassen. Die Preisrichter sollen sich unsere Namen für die nächsten Winterspiele merken.

Im Vergleich zum Eiskunstlauf wirkt Eistanzen eher unspektakulär und langweilig. Geben Sie mir recht?
Inzwischen stimmt das überhaupt nicht mehr. Eistanz war vielleicht bis 2006 langweilig, aber seit dem neuen Wertungssystem ist es DIE Disziplin, die sich jeder anschaut. Bei den Einzel- und Paarläufern passieren oft viele Stürze. Manchmal reiht sich ein Sturz an den anderen. Ist das schön? Bei uns hingegen sehen die Zuschauer eine echte Performance. Die Mischung aus Kunst, Akrobatik und Sport, die macht es einfach. Bei den Europameisterschaften, die Mitte Januar in Moskau stattfand, waren 31 Eistanz-Paare gemeldet. Keine andere Disziplin hat so viele Athleten gestellt. Der Eistanz ist in den vergangenen Jahren zum absoluten Publikumsliebling geworden.

Ziel erreicht: Joti Polizoakis in Pyeongchang

Auf Twitter und Instagram haben Sie neulich ein Foto aus Südkorea gepostet, das Sie mit den Olympischen Ringen zeigt. Und dazu die Worte, dass Sie Ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet und auch viel dafür geopfert haben. Sie erfüllen sich gerade einen Kindheitstraum.
Ich war etwa zwölf Jahre alt, da habe ich zum ersten Mal ausgesprochen, dass ich irgendwann zu Olympia will. Den ersten Schritt dahin habe ich aber erst drei Jahre später [2010, Anm. d. Red.] gemacht, als ich von Stuttgart ins Skiinternat nach Oberstdorf gezogen bin. Denn damit habe ich den Sport über alles andere gestellt. Damals war aber noch nicht klar, ob die Winterspiele 2018 oder 2022 realistisch sind. Anfang 2014 habe ich dann in einem Interview die Spiele in Pyeongchang als Ziel erwähnt. Und siehe da, ich hab’s geschafft. Wenn man hart arbeitet, an etwas glaubt – vor allem an sich selbst –, dann schafft man so ziemlich alles.

Sie haben auch den Umstieg vom Einzellauf zum Eistanz geschafft. Und das mit 19 Jahren. Für den früheren Eiskunstläufer Hendryk Schamberger, der heute als Experte für Eurosport arbeitet, sind Sie eine Sensation. Denn wer so spät mit dem Eistanz anfängt, sagte Schamberger bei Ihrem Auftritt im olympischen Team-Wettbewerb, hat auf internationaler Ebene eigentlich gar keine Chance. Warum sind Sie überhaupt gewechselt?
Im Wort Eiskunstlauf steckt „Kunst“, und ich war schon immer eher der Künstler auf dem Eis. Das Technische, also zum Beispiel Sprünge oder Pirouetten, war nie meine Stärke. Als Einzelläufer habe ich aber trotzdem viele Erfolge gefeiert, da ich eben sehr ausdrucksstark war. Solche Läufer waren in Deutschland die Ausnahme – und sind es auch heute noch. Tief in mir wusste ich immer, dass ich in der falschen Disziplin bin. Und ich war mir sicher, dass ich im Eistanz glücklicher wäre. Aber wenn die Ergebnisse doch stimmen [in den Jahren 2013 und 2014 gewann Polizoakis als Einzelläufer die Deutschen Juniorenmeisterschaften, Anm. d. Red.], warum hätte ich dann wechseln sollen?

Irgendwas muss dann aber passiert sein …  
Meine letzte Saison als Einzelläufer verlief ziemlich frustrierend. Ich war oft verletzt, konnte kaum trainieren und keine guten Leistungen mehr zeigen. Und irgendwann kam auch der Spaß abhanden. Und dann kam der Punkt, an dem ich mir sagte, entweder du versuchst das jetzt mit dem Eistanz oder hängst die Schlittschuhe komplett an den Nagel. Einfach so weitermachen, das hatte keinen Sinn mehr. Danach bin ich mit Kavita nach Amerika für ein Probetraining bei Igor Schpilband, einem der weltbesten Trainer. Ich wollte eine ehrliche Meinung von ihm und wissen, ob er Potential in mir als Tänzer sieht. Bis heute sagt er, dass er niemanden kennt, der den Sprung zwischen den Disziplinen so schnell gemeistert hat. Der Rest ist Geschichte.

Schon in Ihrer ersten Saison wurden Sie und Kavita Lorenz deutsche Meister und qualifizierten sich auf Anhieb für die Europa- und Weltmeisterschaften …
… und jetzt ist mein Traum von Olympia wahr geworden. Ich bereue nichts.


„Die Trainingsbedingungen sind in Nordamerika einfach besser.“


Mit Ausnahme von Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron aus Frankreich dominieren vor allem nordamerikanische Paare die Eistanz-Szene. Woran liegt das?
Bis Mitte der Nullerjahre war das Eistanzen immer eine Domäne der Europäer, danach kam die Zeit der Nordamerikaner. Das hängt mit dem damals eingeführten Wertungssystem und gelockerten Regeln zusammen, die unsere Sportart sehr verändert und mit denen sich die Nordamerikaner viel schneller auseinandergesetzt haben. Inzwischen hat Europa zwar aufgeholt, aber die besten Paare trainieren heute in den USA oder Kanada – Papadakis und Cizeron zum Beispiel in Montreal.

Und Sie und Ihre Partnerin nicht in Oberstdorf, sondern in der Nähe von Detroit.
Genau. In Canton, Michigan. Wir trainieren dort bei Marina Sujewa, die auch die Gold- und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2010 und 2014 betreut. Sie als Trainerin zu haben, ist für uns eine Ehre. Ganz generell sind die Bedingungen in Nordamerika einfach besser. Eine Trainerin wie Marina findet man in Europa zum Beispiel nicht.

 | © Joti Polizoakis

Wie läuft ein typischer Trainingstag bei Ihnen ab?  
Ich stehe jeden Morgen gegen sechs Uhr auf. Eine dreiviertel Stunde später sind Kavita und ich dann schon in der Eishalle und wärmen uns auf. 7.45 Uhr gehen wir dann aufs Eis und absolvieren bis elf Uhr unsere erste Trainingseinheit. Nach der Mittagspause haben wir dann normalerweise ab zwölf Uhr entweder Ballett oder Standardtanz. Um eins geht es dann nochmal für zwei Stunden aufs Eis und nach den Dehnübungen verlassen wir dann in der Regel gegen 16 Uhr die Eishalle.

Ein langer Tag …
Drei Mal in der Woche dauert er noch länger, weil wir da ein strengeres Workout absolvieren. Das macht dann jeder individuell mit seinem Workout Coach, da ich an anderen Sachen arbeiten muss als Kavita.

Mittlerweile tanzen Sie schon fast drei Jahre mit Kavita zusammen. Wie kommt man als Eistänzer zu seiner Partnerin? Wird sie einem zugeteilt?
Wenn man jung ist, bestimmt das tatsächlich der Trainer. Aber irgendwann muss man sich selbst den passenden Partner suchen. Der Trainer muss aber auch dann mit der Wahl einverstanden sein. Kavita und ich hatten Glück, denn wir kennen uns schon aus Oberstdorf.

Man muss sich bestimmt auch privat gut verstehen, damit es auf dem Eis klappt.
Keine Frage. Wenn das nicht der Fall ist, sieht man das auch auf dem Eis. Die Chemie muss stimmen. Kavita und ich sind die besten Freunde, sind zusammen zur Schule gegangen, haben zusammen Hausaufgaben gemacht, zusammen trainiert, einfach alles. Sie hat die Disziplin ein Jahr vor mir gewechselt und es in dieser Zeit mit mehreren Tanzpartnern versucht. Aber es hat nie wirklich geklappt. Als wir es dann versucht haben, war schon nach den ersten Schritten auf dem Eis klar, dass wir perfekt zusammenpassen und auf dem Eis super harmonieren. Nicht nur vom Optischen her, auch vom Leistungsniveau hat es sofort gestimmt. Vielleicht lag es auch daran, dass wir in Oberstdorf den gleichen Trainer hatten. Auf jeden Fall konnte sie mir sofort vertrauen, obwohl ich noch keine Erfahrungen im Eistanz hatte.


„Auch bei uns ist die Welt nicht ganz so heil, wie man sich das vielleicht vorstellt.“


Haben Sie beide ein Wort mitzureden, wenn es um die Choreographie oder die Auswahl der Musikstücke geht?
Natürlich haben wir ein Mitspracherecht. Wenn wir auf Musik laufen sollen, die uns nicht gefällt, würde nichts Gutes dabei herauskommen. Wir bringen unsere kreativen Ideen ein und der Trainer stellt uns seine vor. Am Ende sitzen wir alle an einem Tisch, diskutieren über alles und versuchen, die besten Ideen aufs Eis zu bringen. Und dann wird nochmal ausgesiebt. Was das anbelangt, haben die Sportler immer das letzte Wort – zumindest in unserem Team.

Sie trainieren sicher nicht alleine in Ihrer Halle. Gehen Sie mit anderen Sportlern nach „Feierabend“ auch mal aus oder bleibt jeder unter sich?
Wie schon erwähnt trainieren die Besten der Welt in Nordamerika. Alleine in unserer Eishalle laufen die Eistanzmeister aus den USA, Japan und Israel. Wir alle gehen den gleichen Weg und deshalb respektieren wir uns auch untereinander. Nach den Wettkämpfen oder Trainingseinheiten geht man natürlich auch mal zusammen aus, überlegt sich aber auch gut mit wem. Auch bei uns ist die Welt nicht ganz so heil, wie sich das manche vielleicht vorstellen. Nicht jeder kommt mit jedem klar. Am Ende des Tages sind wir Konkurrenten.

Polizoakis und Lorenz holten im Dezember 2017 den dritten deutschen Meistertitel in Folge.

Wahrscheinlich sind Sie nicht nur auf dem Eis ein guter Tänzer. Bleibt neben dem Beruf genug Zeit, um auch mal in einen Klub zu gehen?
Das kommt bei mir vielleicht drei Mal im Jahr vor, obwohl ich es wirklich mag, in einem Klub zu tanzen. Aber während der Saison geht das nicht, da wir hart trainieren. Man würde sich damit auch selbst keinen Gefallen tun. Tanzen ist für mich wie Träumen mit den Füßen. Es verbindet Menschen. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, wenn man tanzen kann.

Haben Sie eine klassische Tanzausbildung?
Ich habe zwar seit Jahren Ballett- und Tanzunterricht, aber keine offizielle Ausbildung. Allerdings fühlt es sich so an, da ich von mehreren Trainern über all die Jahre viel gelernt habe.

Eistänzer müssen ein außerordentliches Musikgefühl haben, ein Gespür für Rhythmus und Tempo. Welche Musik hören Sie privat?
Eigentlich alles. Von Klassik über Pop bis hin zu Hip-Hop … Das Einzige, was ich überhaupt nicht mag, ist Rock oder Heavy Metal. Ich habe keine Ahnung, wie man dazu tanzen kann … da gibt es kaum Rhythmus. Diese Art von Musik spüre ich überhaupt nicht.

Eistanzen ist eine Randsportart, zumindest in Europa. Können Sie – trotz Ihrer jüngsten Erfolge – von Ihrem Sport überhaupt leben?
Ich bin Sportsoldat der Bundeswehr und bekomme von daher ein monatliches Gehalt. Die Löhne für die Trainer und die ganzen Reisekosten werden überwiegend vom Verband übernommen. Auch der DOSB [Deutscher Olympischer Sportbund, Anm. d. Red.] und die Deutsche Sporthilfe unterstützen uns natürlich. Trotzdem sind wir auch auf die finanzielle Hilfe unserer Eltern angewiesen. Unsere Sportart ist unvorstellbar teuer, ohne Fördermittel würde das nicht gehen. Von meinem Gehalt könnte ich jetzt in den USA keine Familie Familie ernähren, aber ich lebe ein ganz normales Leben als Sportler.


„Prag ist meine Heimat, mein Zuhause. Ich liebe diese Stadt.“


Wie sind Sie zum Sport, also zum Eiskunstlauf, gekommen? Spielten vielleicht Ihre familiären Beziehungen ins Eishockey-Land Tschechien eine Rolle?
Das stimmt tatsächlich. Aber das hatte weniger mit Eishockey zu tun, sondern mehr mit meiner Tante, die Eiskunstläuferin war [Dita Šindlerová war mehrmalige tschechische Meisterin im Synchroneiskunstlaufen, Anm. d. Red.]. Sie ist nur zehn Jahre älter als ich, war also noch ein Teenager, als ich mit dem Sport angefangen habe – und definitiv mein Vorbild. Von ihrer Mutter, also meiner tschechischen Oma, habe ich auch meine ersten professionellen Schlittschuhe bekommen. Mit fünf Jahren habe ich mit dem Eislaufen und mit sieben schon mit dem Leistungssport angefangen, da ich jeden Tag trainiert habe. Ich hatte damals nur Eiskunstlauf im Kopf und denke gerne an diese Zeit zurück. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es schön ist, wenn man als Kind etwas findet, das man liebt und wofür man brennt. Ich wünsche jedem Kind eine solche Leidenschaft.

Das klingt nach einer glücklichen Kindheit. Hatten Sie in Deutschland keine Probleme aufgrund Ihrer Herkunft?
Obwohl ich in gewisser Hinsicht ein Ausländer war, habe ich mich auch irgendwie „deutsch“ gefühlt. Meine Eltern haben mich und meine Geschwister so erzogen, dass wir nie Probleme mit anderen Kindern, Lehrern oder generell im Leben hatten. Wir wurden so erzogen, dass man jeden Menschen mit dem gleichen Respekt behandelt. Und da spielt es keine Rolle, welche Nationalität, Hautfarbe oder Religion jemand hat. Ich denke das liegt auch daran, dass wir selbst so eine internationale Familie sind.

Von den Anfängen als Eiskunstläufer abgesehen – was verbinden Sie noch mit der Heimat Ihrer Eltern?
Die Familie. Meine Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen leben alle in Tschechien und Griechenland. Und die Kultur der beiden Länder liegt mir am Herzen. Wenn ich dort bin, fühlt sich so vieles einfach nach Zuhause an.

Und wo fühlen Sie sich am ehesten zuhause?
Bin ich in Griechenland, bin ich voller Grieche. Bin ich in Tschechien, der volle Tscheche. Beides steckt in mir. Aber ich muss auch sagen, dass meine Beziehung zu Tschechien stärker ist. Wahrscheinlich weil ich dort auch für eine gewisse Zeit in den Kindergarten gegangen bin und der Großteil meiner Familie dort lebt. Prag ist meine Heimat, mein Zuhause. Ich liebe diese Stadt. In der Zukunft sehe ich mich aber in Amerika, wo ich sehr glücklich bin.

Joti Polizoakis mit Olympia-Maskottchen Soohorang

Sie sind erst 22. Mit Olympia haben Sie sich bereits einen Traum erfüllt. Haben Sie schon einen neuen?
Ich bin noch sehr jung, deshalb werde ich den Sport noch ein paar Jahre machen. Mein nächster Traum? Bei den nächsten Olympischen Winterspielen will ich eine Medaille gewinnen. Dafür werden wir alles geben.

Und nach der Karriere?
Ich sehe mich eher als Künstler, deshalb werde ich bestimmt irgendetwas Kreatives machen. Wo ich genau landen werde, weiß ich natürlich noch nicht. Vielleicht mache ich eine Ausbildung zum Schauspieler, mal sehen.

 

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