Ein Tag für die Wissenschaft

Ein Tag für die Wissenschaft

Österreich und Tschechien wollen mehr wissenschaftliche Zusammenarbeit. Der „Science Day“ soll sie ankurbeln

12. 6. 2013 - Text: Stefan WelzelText: sw; Foto: Österreichisches Kulturforum Prag

Studenten und Akademiker in Europa sind von Jahr zu Jahr mehr unterwegs. Nicht zuletzt die Umsetzung des lange umstrittenen Bologna-Prozesses mit der neuen Einteilung in ein  Bachelor- und Master-Studium führt verstärkt zu diesem Effekt. Austauschprogramme wie Erasmus oder Tempus existieren schon viel länger. Tschechien und sein Nachbar Österreich arbeiten seit zwei Jahrzehnten im Bereich Wissenschaft und Forschung eng zusammen. Diese Kooperation, offiziell „Aktion Österreich-Tschechische Republik“ genannt, wurde vergangenen Donnerstag mit dem ersten „Science Day“ beider Länder in Prag weiter ausgebaut. Der Wissenschaftstag soll in Zukunft jährlich an der Moldau stattfinden.

Zur Premiere waren auch die beiden Bildungsminister Karlheinz Töchterle und Petr Fiala (beide parteilos) anwesend. Sie bekannten sich zum hohen Wert der Mobilität von Studenten. Um diesen Austausch von „Human-Ressources“ zu optimieren, wurde zwischen den Partnern ein neues Abkommen unterzeichnet. Das sieht eine Koordinierung von bilateralen und spezifisch tschechisch-österreichischen Forschungsprojekten aus allen Bereichen der Grundlagenforschung vor. Auf österreichischer Seite wird dafür der Wissenschaftsfonds FWF verantwortlich sein, in Tschechien die „Grantová agentura České republiky“ (GAČR). Die erste Ausschreibung soll im Herbst dieses Jahres erfolgen.

„Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren, wenn wir noch näher zusammenrücken“, sagte Töchterle in Prag. Die verstärkte Zusammenarbeit stärke beide Länder, so der österreichische Bildungsminister weiter.
Auf der anschließenden wissenschaftlichen Tagung diskutierten Dozenten und Studierende über erneuerbare Energiequellen. Des Weiteren wurden für diesen Studienbereich 40.000 Euro für grenzüberschreitende Forschungsvorhaben zugesprochen. Ziel dieser Anschubfinanzierung sei es auch, neue Partnerschaften für das anstehende EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ zu initiieren.

Durch die „Aktion Österreich-Tschechische Republik“ werden jedes Jahr in beiden Ländern rund 700 Studenten und 200 Lehrende finanziell unterstützt. Das Budget beträgt derzeit knapp 500.000 Euro. Tschechien ist für die Alpenrepublik nach Deutschland der attraktivste Nachbarstaat in Sachen Austausch von Studenten, Graduierten und Dozenten. Mit dem „Science Day“ soll dieser Tatsache nun regelmäßig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.