Deutsch-tschechische Erfolgsgeschichte

Premier lobt in Wolfsburg Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Škoda – Neues Modell für den Standort Kvasiny
19. 3. 2014 - Text: Marcus HundtText: mh/ots; obs/Škoda Auto Deutschland
Mit einem Besuch in der Zentrale des Volkswagen-Konzerns beendete Bohuslav Sobotka am vergangenen Freitag seine erste Deutschland-Reise als tschechischer Premier. Warum er vor dem Rückflug nach Prag den Umweg über Wolfsburg machte, erklärte der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn bei der Begrüßung: „Volkswagen und Škoda gehören seit 23 Jahren untrennbar zusammen. Gemeinsam haben wir eine eindrucksvolle deutsch-tschechische Erfolgsgeschichte geschrieben. Unter dem Volkswagen-Dach hat Škoda den Absatz verfünffacht und sich zum Global Player entwickelt. Damit ist und bleibt die Marke eine wichtige strategische Speerspitze für unseren Konzern.“ Zudem gab er bekannt, dass im ostböhmischen Škoda-Werk Kvasiny ein zusätzliches Modell gefertigt wird.
Gerade diese Nachricht sowie die damit einhergehenden neuen Arbeitsplätze freuten den Gast aus Tschechien. Die Unterstützung von Investitionen sei seinen Worten nach eines der wichtigsten Themen für seine Regierung. „Wir werden uns auch künftig darum bemühen, neue Investitionen bestmöglich zu fördern – zum Beispiel durch Technik- und Verkehrsinfrastruktur in den entsprechenden Regionen“, versprach Sobotka. Um welches Modell es sich konkret handelt, wurde nicht bekannt. In Fachkreisen wird damit gerechnet, dass in Kvasiny eine Geländelimousine (SUV) produziert wird, sowohl unter eigener Marke als auch für den spanischen und ebenfalls zum VW-Konzern gehörenden Hersteller Seat.
Zukunft gesichert
Die meisten in Wolfsburg gehaltenen Lobreden basierten auf der erfolgreichen Entwicklung des Autobauers aus Mladá Boleslav, die dieser seit 1991 auch tatsächlich durchlaufen hat. Bot die tschechische Marke damals nur eine einzige Modellreihe an, sind es heute sieben. Aus einem auf den osteuropäischen Markt konzentrierten wurde ein international agierender Hersteller, der in über 100 Märkten Autos verkauft. Dazu wurde die Produktion grundlegend erneuert und ein Entwicklungszentrum am Stammwerk aufgebaut. Insgesamt beschäftigt Škoda in Tschechien rund 25.000 Mitarbeiter, mehr als 150.000 arbeiten bei Zulieferern.
Winfried Vahland, der Vorstandsvorsitzende von Škoda, versprach in Wolfsburg, dass die Zukunft der Produktionsstandorte in Mladá Boleslav, Vrchlabí und Kvasiny „langfristig gesichert“ sei, und fügte an, was inzwischen auch über Deutschland und Tschechien hinaus bekannt sein dürfte: „Škoda Auto ist das Herz der tschechischen Automobilindustrie und eine wichtige Säule der tschechischen Wirtschaft“.
Mehr Umsatz, weniger Gewinn
Škoda Auto hat im Geschäftsjahr 2013 mit 11,8 Milliarden Kronen (522 Millionen Euro) etwa 23 Prozent weniger Gewinn eingefahren als im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 2,2 Prozent auf 268,5 Milliarden Kronen (10,3 Milliarden Euro). Darüber informierte das Unternehmen am Montag. Der Rückgang des Gewinns wird mit hohen Investitionskosten für neue Modelle und dem gesunkenen Absatz auf einigen Märkten begründet. Von den 920.800 weltweit verkauften Fahrzeugen (-2 %) gingen allein 227.000 nach China. Auf dem deutschen Automarkt ist Škoda mit einem Anteil von 6 Prozent inzwischen die meistverkaufte ausländische Marke, in Tschechien, Polen und der Slowakei sogar Marktführer.
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