In Kürze

In Kürze

Vertrauen auf Rekordniveau – Tschechen wollen Casinos Austria übernehmen – Mehr Elektroschocker für Deutschland

28. 1. 2016 - Text: Corinna Anton, Foto: Euro Security Products

Vertrauen auf Rekordniveau
Unternehmer und Verbraucher sind optimistisch wie lange nicht mehr. Das Vertrauen in die tschechische Wirtschaft wuchs im Januar um 1,9 Punkte auf 98,4 und erreichte damit den höchsten Wert seit Juni 2008. Das teilte das Tschechische Statistikamt am Montag mit. Der Index gibt Auskunft darüber, wie die Menschen hierzulande die Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Lage einschätzen. Als Basiswert (100 Punkte) wurde der Jahresdurchschnitt von 2005 festgelegt. Demgegenüber sind Verbraucher derzeit deutlich optimistischer (110,0); auch Unternehmer im Handel erreichen einen höheren Wert (102,1). Im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem die Baubranche zuversichtlicher geworden. Sie erreichte im Januar 2015 nur 81,7 Punkte, diesmal waren es 87,9.

Tschechen wollen Casinos Austria übernehmen
Das tschechische Konsortium Austrian Gaming Holding (AGH) der beiden Milliardäre Karel Komárek und Jiří Šmejc könnte bald Mehrheitseigner der teilstaatlichen Casinos Austria AG (Casag) sein. Die Tschechen wollen ihre Beteiligungen an der Medial Beteiligungs­gesellschaft auf 88,89 Prozent erhöhen und 16,79 Prozent der Casag-Aktien erwerben. Medial besitzt derzeit 38,29 Prozent der Anteile von Casag. Dadurch würde laut österreichischer Bundeswettbewerbs­behörde die AGH 50,82 Prozent der Casag-Aktien halten. Der geplante Erwerb des Glücksspielkonzerns durch das tschechische Konsortium gilt in Österreich als umstritten. Komárek gilt mit einem geschätzten Privatvermögen von 1,4 Milliarden Euro als drittreichster Mann Tschechiens. Jiří Šmejc wurde in Tschechien als Teil­haber des privaten Fernsehsenders TV Nova und als Partner von Petr Kellner in dessen PPF bekannt. Schärfster Konkurrent der Tschechen ist das österreichische Glücksspielunternehmen Novomatic, das sich ebenfalls um die Mehrheit an der Casinos Austria AG bemüht.

Mehr Elektroschocker für Deutschland
Die Nachfrage nach tschechischen Elektroschockern, Pfefferspray und anderen Artikeln zur Selbstverteidigung ist im vergangenen Jahr um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Das sagte in der vergangenen Woche Vladimír Kůpa, Geschäftsführer des Herstellers Euro Security Products. Das Unternehmen exportiert 90 Prozent seiner Produktion und fertigt einen Großteil der in Deutschland verkauften Elektroschocker. Dort könnte es in diesem Jahr noch bessere Geschäfte machen. Nach den Übergriffen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof ist das Interesse an Pfefferspray und Elektro­schockern in Deutschland so groß, dass die Waren mancherorts ausverkauft sind. Euro Security Products plant Kůpa zufolge, in diesem Jahr doppelt so viele Elektroschocker herzustellen wie 2015. Die Nachfrage in Tschechien wächst ebenfalls, aber nicht so deutlich wie im Nachbarland.