Schmutziges Geschäft

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EPH übernimmt deutsche Braunkohlesparte von Vattenfall

20. 4. 2016 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: Vattenfall

Die tschechische Energie- und Industrieholding EPH und ihr Finanzpartner PPF kaufen die deutsche Braunkohlesparte von Vattenfall in der Lausitz. Das teilten beide Unternehmen am Montag mit. Den Kaufpreis gaben sie nicht bekannt. Der staatliche schwedische Energiekonzern Vattenfall will damit seinen Kohlendioxidausstoß verringern. Dem Verkauf muss noch die schwedische Regierung zustimmen. Die Transaktion soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. EPH übernimmt die Kohlegruben Jänschwalde, Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde sowie die Kraftwerke Jänsch­walde, Schwarze Pumpe, Boxberg und einen Block des Werks in Lippendorf.

Im Jahr 2014 hatte Vattenfall beschlossen, sich von seiner deutschen Braunkohlesparte zu trennen. In den betreffenden Anlagen sind etwa 8.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im September vergangenen Jahres rief Vattenfall Interessenten auf, Angebote für die Kraftwerke und -gruben vorzulegen. Neben EPH hatte auch die Gruppe Czech Coal Interesse bekundet.

Gegen den Verkauf demonstrierten am Montag etwa 20 Umwelt­aktivisten in Berlin. Laut Greenpeace verhalte sich Vattenfall unmoralisch, wenn es seine Werke nicht schließe, sondern mit dem Verkauf seine Verantwortung an andere übertrage. Für Mai haben Umweltschützer Demonstrationen direkt bei den Kohlegruben in der Lausitz angekündigt.