Spannende Spiele

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Pilsen, Prag und Liberec treffen im Europapokal auf Teams in Reichweite

3. 9. 2015 - Text: Stefan WelzelText: Stefan Welzel; Foto: Smola/pixelio.de

Am vergangenen Freitag blickten tschechische Fußballfans gebannt nach Monaco. Im Fürstentum wurden die Gruppen für die Europa-League-Saison gezogen. Für Sparta Prag, Viktoria Pilsen und Slovan Liberec lief vieles nach Wunsch. Eine Mischung aus attraktiven und gleichzeitig schlagbaren Gegnern lässt die Vereine aus der Synot Liga zuversichtlich in die Gruppenphase des Europa­pokals starten.

Meister Pilsen befand sich im zweiten von vier Lostöpfen und konnte mit der einfachsten Gruppe rechnen. Mit Villarreal, Rapid Wien und Dinamo Minsk trifft es die Westböhmen aber am härtesten. Der spanische Traditionsklub Villarreal spielt zwar nicht mehr wie zu Beginn des Jahrtausends regelmäßig in der Champions League, fand nach dem Abstieg aber wieder den Anschluss an die erweiterte nationale Spitze. Rapid Wien warf Anfang August Ajax Amsterdam aus der Champions-League-Qualifikation und scheiterte danach in den Play-offs nur knapp an Schachtar Donezk. Der siebenfache weißrussische Meister Minsk wiederum setzte sich gegen Red Bull Salzburg durch. „Das ist eine sehr ausgeglichene und interessante Gruppe, in der alle Teams Chancen haben weiterzukommen“, kommentierte Pilsens Kapitän David Limberský die Auslosung.

Für Freude sorgte bei Sparta Prag die Zuteilung eines großen Klubs aus Deutschland. Die Hauptstädter treffen in ihrer Gruppe auf den FC Schalke 04. „Ich wollte unbedingt gegen einen Bundesliga-Verein spielen. In Gelsenkirchen erwartet uns eine fantastische Atmosphäre“, schwärmt Spartas Ladislav Krejčí mit Blick auf das Duell gegen die Königsblauen aus dem Ruhrpott. Unattraktiver erscheinen die beiden weiteren Kontrahenten. Mit Apoel Nikosia (Zypern) und Asteras Tripolis (Griechenland) warten unbekannte, aber sportlich dennoch harte Gegner auf den tschechischen Rekordmeister.

Etwas enttäuscht zeigte sich David Pavelka (Slovan Liberec) von der Gruppe F. „Ich hatte schon auf einen Klub wie Dortmund, Liverpool oder Celtic Glasgow gehofft“, so der 24-jährige Jungnationalspieler. Begnügen muss er sich nun mit Olympique Marseille, Sporting Braga (Portugal) und dem FC Groningen (Niederlande). „Wenigstens müssen wir nicht so weit reisen, es hätte ja auch ein Team aus Aserbaidschan dabei sein können“, so Pavelka. In Liberec rechnet man sich wie in Pilsen und Prag Chancen auf ein Weiterkommen aus. Bleibt aus tschechischer Sicht zu hoffen, dass Pavelkas Anflug von Geringschätzung gegenüber den Gegnern nicht bestraft wird. Trotz beachtlicher Erfolge in der Qualifikation sollte man demütig bleiben – gerade wenn man wie Liberec aus dem letzten Los-topf kommt.