„Berlinale Kamera“ für Jiří Menzel

„Berlinale Kamera“ für Jiří Menzel

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin würdigen das Schaffen des tschechischen Regisseurs und Schauspielers

22. 2. 2018 - Text: Franziska Neudert, Foto: Barbora Jančárová, Titanic, InFilm

Zu seinem 80. Geburtstag erhält Jiří Menzel ein besonderes Geschenk. Der tschechische Regisseur und Schauspieler wird am Freitag auf der Berlinale mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet, der „Berlinale Kamera“. Mit der Ehrung würdigen die Festivalveranstalter seit 1986 Filmschaffende, denen sie sich besonders verbunden fühlen. Menzel sei ein „Meister der Komödie“ und habe die tschechische Nouvelle Vague entscheidend geprägt, heißt es in der Begründung. Seine Komödie „Ostře sledované vlaky“ („Liebe nach Fahrplan“) erhielt im Jahr 1968 den Oscar als bester ausländischer Film.

Aus gesundheitlichen Gründen kann Menzel den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Im November vorigen Jahres erkrankte er an einer schweren Hirnhautentzündung und musste operiert werden. Seitdem liegt er in einem Prager Krankenhaus. Stellvertretend wird Peter Simonischek die „Berlinale Kamera“ empfangen. Der österreichische Schauspieler ist an der Seite Menzels im Film „Tlumočník“ („Der Dolmetscher“) zu sehen, der am selben Abend in Berlin Weltpremiere feiert. Darin erzählt der slowakische Regisseur Martin Šulík die Geschichte zweier ungleicher alter Männer, die gemeinsam die NS-Vergangenheit ihrer Eltern aufarbeiten.