Feine Nase für Dollar und Kronen

Feine Nase für Dollar und Kronen

Mehr Hunde sollen Falschgeld für den tschechischen Zoll aufspüren

15. 9. 2016 - Text: Franziska NeudertText: fn/čtk; Foto: APZ

Was das Herrchen nicht kann, das erledigt Bello. Mit ihrem feinen Geruchssinn wittern Hunde, was Menschen noch nicht einmal ahnen können. Das wollen sich tschechische Zollbeamte zunutze machen. Sie planen, mehr Hunde auszubilden, die ihnen bei der Suche nach Falschgeld helfen. Derzeit schnüffeln landesweit nur zwei Vierbeiner für die Zollverwaltung am Prager Flughafen. Weitere Art­genossen sollen im kommenden Jahr an den internatio­nalen Flug­häfen in Karlovy Vary (Karlsbad), Ostrava und Brünn eingesetzt werden – auch um die Finanzierung von Terrorismus zu unterbinden.

Etwa 40 Hundeführer und 60 Spürhunde suchen gegenwärtig für den tschechischen Zoll nach Drogen, Medikamenten, Zigaretten, Waffen und Munition sowie seltenen Tierarten und Elfenbein. Hunde, die Falschgeld erschnüffeln, sind erst seit kurzem im Einsatz, doch schon jetzt erfolgreich. Der bisher größte Fund gelang ihnen bei einer Hausdurchsuchung mit der Polizei, als sie 2,5 Millionen Kronen (umgerechnet rund 92.000 Euro) aufspürten.

Ob die Hunde während ihrer Ausbildung auf eine Währung festgelegt würden, spiele keine Rolle, sagt Josef Dušánek, Leiter der Zollstation in Heřmanice an der tschechisch-polnischen Grenze. Deshalb gebe es auch keine Probleme, wenn sie mit tschechischen Kronen geschult würden. „Weltweit haben nur zwei Firmen eine Lizenz für das Färben von Banknoten, es ist also völlig egal, womit die Hunde lernen, es müssen keine Dollar oder Euro sein, es reichen Kronen“, so Dušánek.

Bis zu 10.000 Euro darf eine Person pro Jahr ausführen, daher werden die Hunde auf größere Geldmengen abgerichtet. In einem dreimonatigen Grundkurs lernen sie, den Geruch der Farbe des Geldes zu erkennen. Danach beginnt für sie der Ernst des Lebens; der beste Freund des Menschen wird in den Außendienst entlassen.